Verlust in Millionenhöhe?

Peinliche IT-Panne bei Goldman Sachs

publiziert: Mittwoch, 21. Aug 2013 / 14:15 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 21. Aug 2013 / 18:48 Uhr
Der Hauptsitz der US-Investmentbank in New York.
Der Hauptsitz der US-Investmentbank in New York.

New York/Chicago - Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat wegen einer technischen Panne versehentlich eine riesige Menge von Optionsgeschäften getätigt. Die irrtümlichen Orders wurden nach Angaben von Börsenbetreibern am Dienstag kurz nach Handelseröffnung aufgegeben.

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Sie betrafen Optionen auf Aktien, deren Börsensymbole mit den Buchstaben H bis L beginnen. Goldman Sachs erklärte lediglich, dass dem Unternehmen kein grosser Verlust drohe und lehnte eine weitere Stellungnahme ab.

Eine mit den Problemen vertraute Person, die nicht namentlich genannt werden wollte, führte die fehlerhaften Aufträge auf eine Computerpanne zurück.

Diese habe dazu geführt, dass blosse Interessensbekundungen an den Optionen irrtümlich als Orders an die Handelsplätze versandt worden seien. Möglicherweise drohe Goldman Sachs ein Verlust in Millionenhöhe. Noch sei jedoch völlig unklar, wie viele Geschäfte betroffen seien.

Branchenexperten zufolge handelte es sich unter anderem um Optionen auf Blue Chips wie Johnson and Johnson, JPMorgan Chase und Kellogg. Grosse Derivatebörsen der Betreiber CBOE, Nasdaq OMX und NYSE Euronext erklärten, die Geschäfte zu überprüfen. Die Handelsplätze können rückwirkend Geschäfte annullieren oder die Preise anpassen, falls sie versehentlich ausgeführt wurden.

Immer wieder Pannen

Pannen beeinflussen immer wieder das Marktgeschehen in den USA. Im April legten zum Beispiel Software-Probleme die Derivate-Börse CBOE aus Chicago für einen halben Tag lahm. Im Sommer 2012 sorgte der US-Aktienhändler Knight Capital für Schlagzeilen. Knight-Rechner hatten damals unbeabsichtigt den Markt mit Orders geflutet und für Chaos gesorgt. Dem Unternehmen entstand ein Verlust von 440 Mio. Dollar.

In Erinnerung ist an der Wall Street zudem noch der sogenannte Flash Crash aus dem Jahr 2010. Damals fiel der Kurs des Standardwerte-Index Dow Jones binnen Minuten um rund 1000 Punkte. Hier lösten Computerprogramme von Hochfrequenz-Händlern eine Verkaufskaskade aus, während deren der Preis für einige Aktien auf null Dollar fiel.

Nach etwa einer halben Stunde war der Spuk vorbei - und der Dow fast wieder dort, wo er vor seinem Absturz gelegen hatte. Der Skandal hat die Turbohändler ins Visier der Regulierer gebracht, die daraufhin die Daumenschrauben angezogen haben.

Abhängigkeit von Computern nimmt zu

Der neue Fall unterstreicht einmal mehr die zunehmende Abhängigkeit der Börsen von Computer-Programmen. Beim Hochfrequenzhandel kaufen oder verkaufen Computer selbsttätig binnen Sekundenbruchteilen Aktien und andere Wertpapiere. In den USA gehen mittlerweile etwa 70 Prozent der Börsenumsätze auf Hochfrequenz-Händler zurück.

Hinzu kommen regelmässig Manipulationen. Der Handelsskandal um den so genannten «Wal von London» brockte etwa der US-Grossbank JPMorgan einen Verlust von satten 6,2 Mrd. Dollar ein. Der Händler aus der britischen Finanzmetropole, der seinen Spitznamen wegen riesiger Derivate-Positionen bekam, hat der Bank auch einen enormen Imageverlust eingebracht.

Ausserdem haben Händler zahlreicher global agierender Geldhäuser die Interbanken-Zinssätze Libor und Euribor manipuliert, auf denen unzählige Finanzgeschäfte beruhen.

(fajd/sda)

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