Ex-UBS-Chef fürchtet «Stagnation»

Oswald Grübel warnt vor Auflagen für Banken

publiziert: Mittwoch, 23. Nov 2011 / 07:22 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 24. Nov 2011 / 07:53 Uhr
Der ehemalige Chef der Grossbank UBS, Oswald Grübel.
Der ehemalige Chef der Grossbank UBS, Oswald Grübel.

Basel - Der ehemalige Chef der Grossbank UBS, Oswald Grübel, ist kein Freund strengerer Eigenkapitalvorschriften für Banken. Im Interview mit der «Basler Zeitung» warnt er vor wirtschaftlicher Stagnation als Folge der Auflagen für die Banken.

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Die strengeren Eigenkapitalvorschriften bedeuteten, «dass die Wirtschaft weniger wachsen wird», sagte Grübel in dem am Mittwoch publizierten Interview. «Es gibt kein Wirtschaftswachstum, wenn die Banken gezwungen werden sich zu verkleinern.» Alles andere sei eine Illusion.

Grübel räumt indes ein, dass es «auch nicht einfach» sei, eine gute Lösung zu finden. «Eine Vorbedingung dafür wäre es, dass die Politik in Europa eine einheitliche Sicht darauf hat, wie sich die Wirtschaft entwickeln soll. Aber genau das fehlt.»

Über seinen Nachfolger an der Spitze der UBS, Sergio Ermotti, sagt Grübel, als er ihn angestellt habe, habe er nicht daran gedacht, dass Ermotti sein Nachfolger sein könnte. Bei Ermottis Wahl habe wohl auch eine Rolle gespielt, dass er Schweizer sei. Der Verwaltungsrat habe sich wohl gedacht, «wenn schon ein Schweizer zur Verfügung steht, dann nehmen wir den auch».

Überschätzter Verwaltungsrat

Grübel betont, dass er «absolut freiwillig» als UBS-Chef zurückgetreten sei. Er habe wenige Stunden nach dem Aufliegen des Milliardenverlusts eines Londoner Händlers gewusst, «dass ich den Reputationsschaden für die Bank nur stoppen kann, wenn ich selber gehe».

Grübel stellt zudem die heute in der Schweiz gängige Arbeitsteilung zwischen Konzernleitung und Verwaltungsrat in Frage. Verwaltungsratsmitglieder seien oft branchenfremd und somit überfordert, eine Strategie für ein Unternehmen festzulegen, wie dies gesetzlich vorgesehen wäre.

Auch die Rolle des Verwaltungsratspräsidenten hält er für «völlig überbewertet». Man gebe ihm «viel mehr Verantwortung als er wahrnehmen kann». Es sei das Management, dass die Strategie festlege, der Verwaltungsrat ändere sie höchstens noch «da und dort» etwas ab. «Die Macht, die man ihm andichtet, ist in Wirklichkeit gar nicht vorhanden».

(bert/sda)

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Ja, ja, strengere Vorschriften könnten sich im eigenen Portemonnaie der Banker auswirken. Die Risikofreudigkeit wurde durch hohe Boni verursacht, deshalb ist es wichtig, diese ausufernde Branche wieder auf Feld 1 zurückzuholen. Wie lange müssen wir noch warten, bis uns endlich die Abzockerinitiative zur Abstimmung unterbreitet wird?

In Punkto Verwaltungsrat muss ich "Ossi" Recht geben. Nur sein Vorschlag ist falsch, denn es darf nicht sein, dass der CEO Alleinherrscher einer Grossbank sein darf. Diese Konstellation war nur möglich, weil der aktuelle VR-Präsident der UBS keine Ahnung vom Bankgeschäft hat und sich auf die Entscheide des CEO's abstützen musste. In einem Verwaltungsrat hat der Polit- und sonstige Filz nichts zu suchen, da braucht es Entscheidungsträger, die wissen, worüber sie befinden. Aber den VR nur noch als Wahlgremium für die Geschäftsleitung einzusetzen, wäre ein Hochrisikospiel, das nicht gut enden würde.
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