Optotune: Eine Linse, so gut wie das Auge

Vor drei Jahren noch als einer der ersten venture kick-Gewinner ausgezeichnet, setzt das Startup um die Gründer Manuel Aschwanden (CEO), David Niederer (CTO) und Mark Blum (COO) seinen Weg unbeirrt fort und hat in diesem Jahr noch viel vor: Neue Mitarbeiter, grösseres Büro und die Umstellung von Einzel- auf Serienproduktion sind dabei die besten Kennzeichen, dass das Jungunternehmen die erste Phase erfolgreich überstanden hat und nun weiter wachsen kann. Damit es so weit kommen konnte, hat sich Mark Blum bei ventureplan fit gemacht. Er absolvierte den Kurs venture plan und war als Gewinner von venture leaders in Boston zum Business-Development-Programm.

Von der Doktorarbeit zur Entwicklung von Zoom-Modulen für Mobiltelefone

Den Grundstein für Optotune legte CEO Manuel Aschwanden mit seiner Doktorarbeit, für die an Anwendungen mit elektroaktiven Polymeren forschte. Gemeinsam mit David Niederer, der parallel seine Masterarbeit zu einem ähnlichen Thema verfasste, wurden nach kurzer Zeit die ersten Linsen-Prototypen entwickelt. Nachdem Studienkollege Mark Blum dazugestossen war, wurde das Startup unter dem Namen Optotune gegründet. Neben der Unterstützung durch die Empa machte das ETH-Spin-off auch einen amerikanischen Telecom-Zulieferer auf sich aufmerksam, den sie als strategischen Partner für die Entwicklung von Zoom-Modulen für Mobiltelefone gewinnen konnten. Die Linse von Optotune ist kleiner als ein Fingernagel und fokussiert dabei wie ein Auge. Durch eine Krümmung erreicht sie einen dreifach optisch Zoom - perfekt z.B. für Handykameras, deren Linse nicht wie bei Digitalkameras ausfahren kann.

Optotune unterwegs nach oben und nach Japan

Optotune beschäftigt mittlerweile 22 Mitarbeiter und hat vor, die Anzahl der Beschäftigten bis zum Ende des Jahres um zwei bis fünf zu erhöhen. In erster Linie werden Produktionsfachleute gesucht, um ab 2012 ausreichend Stückzahlen produzieren zu können und damit die internationale Nachfrage zu befriedigen. Die Linsen werden im Reinraum unter höchster Sauberkeitsstufe hergestellt und anschliessend für den Einsatz getestet. Die Umstellung von Einzel- auf Serienproduktion, für die ein Umzug in neue Räume nötig sein wird, geht damit einher, dass Optotune sich mit Firmenlogo und Empfang künftig als etabliertes Technologieunternehmen präsentiert. Was gleich bleibt ist die Motivation der Beschäftigten: mit grosser Freude und Tatendrang tüfteln sie an Innovationen und sind mit Herzblut bei der Sache. Der Entwicklungsdrang zahlt sich aus: Nachdem Optotune letztes Jahr noch bei den Swiss Technology Awards ausgezeichnet wurden, können sie dieses Jahr ihre neuste Technologie zur Reduktion von Laser Speckle an diversen internationalen Konferenzen, wie z.B. in Japan, vorstellen.

(th/venturelab)