Ölkatastrophe bedroht Trinkwasser von Quito
Quito - In Ecuador ist am Dienstag die Sorte-Ölpipeline gebrochen. 8 000 bis 10 000 Barrel Rohöl sind durch das entstandene Leck bis in den Papallacta-See geflossen. Der See versorgt circa 40 Prozent der Bevölkerung der 12 Mio. Stadt Quito mit Wasser.
Telerama und die Tageszeitung El Hoy berichteten, der Bruch der Sote-Pipeline sei durch Baumarbeiten an der neuen OCP-Schwerölpipeline verursacht worden. Die Leitung des sogenannten Ölprojekte OCP soll die Vorwürfe dementiert haben.
Die OCP-Pipeline wird mit Krediten der Westdeutschen Landesbank gebaut um den Rohölexport des Landes zu verdoppeln. Rettet den Regenwald und zahlreiche Umweltorganisationen in Ecuador, USA und Europa haben in der Vergangenheit gegen den Bau der neuen Pipeline protestiert. Der Ökologie-Experte Robert Goodland beklagt in einem Gutachten, dass die Pipeline massiv gegen Weltbankstandards verstößt.
Auch Schutzgebiet bedroht
Der Unfallort im Paramo oberhalb von Papallacta am Zusammenfluss der Ríos Sucus und Tuminguina liegt im 403.103 ha großen "Ökologischen Schutzgebiet Cayambe Coca", durch das beide Ölpipelines (SOTE und OCP) verlaufen. Das Schutzgebiet erstreckt sich an der Ostflanke der Anden in Höhen von 600 m bis 5790 m und ist mit 8 Lebenszonen das artenreichste Schutzgebiet Ecuadors.
Der Papallactsee und der Papallactafluss haben eine einmalige und noch weitgehend unerforschte Flora und Fauna, darunter sehr seltene Entenarten (Torrent Ducks), die durch die katastrophale Ölverseuchung vermutlich ausgelöscht wurden.
(Reinhard Behrend/news.ch)