Geldpolitik

Ökonom Ernst Baltensperger empfiehlt Ablösung des Mindestkurses

publiziert: Sonntag, 11. Jan 2015 / 08:18 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 11. Jan 2015 / 08:37 Uhr
Volkswirtschaftsprofessor Ernst Baltensperger zur Anbindung des Frankens an den Euro: «Die Kursuntergrenze hat der Schweiz bisher hervorragend gedient.»
Volkswirtschaftsprofessor Ernst Baltensperger zur Anbindung des Frankens an den Euro: «Die Kursuntergrenze hat der Schweiz bisher hervorragend gedient.»

Bern - Der emeritierte Berner Volkswirtschaftsprofessor Ernst Baltensperger bringt eine Ablösungsvariante für die Euro-Untergrenze ins Spiel. Die Nationalbank soll die Untergrenze nach Baltenspergers Ansicht an einem Korb mehrerer Währungen ausrichten.

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Baltensperger gehört zu den Verteidigern der Kursuntergrenze, welche die Schweizerische Nationalbank (SNB) im September 2011 einführte. «Die Kursuntergrenze hat der Schweiz bisher hervorragend gedient», sagte er im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Doch sei immer klar gewesen, dass sie auch Kosten und Risiken berge und dass sie nicht für immer gelten könne.

Angesichts der Risiken «wäre es wünschenswert, wenn die Nationalbank in absehbarer Zeit ihre Mindestkurspolitik zumindest lockern könnte», sagte er. Eine Senkung des Mindestkurses von 1.20 auf 1.10 Franken erachte er nicht als sinnvoll. «Aber man könnte den jetzigen Mindestkurs durch eine Untergrenze für einen Währungskorb ersetzen, der beispielsweise je zur Hälfe aus Dollar und Euro besteht.»

Damit könnte sich der Franken gegenüber dem Euro aufwerten, «aber nur so viel, wie der Dollar sich gegenüber dem Franken aufwertet. Interventionen würden über den Dollar/Euro-Kurs ausgelöst.»

Weniger attraktiv für Spekulanten

Der Währungskorb würde eine Lockerung der ausschliesslichen Orientierung am Euro erlauben und der Nationalbank eine Anpassung ihrer heutigen Politik gestatten, ohne den Franken international übermässig attraktiv zu machen. Auch für Spekulanten würde der Franken unattraktiver.

Baltensperger zeigte sich erstaunt, dass die Erstarkung des Dollars in der heutigen Debatte kaum beachtet wird. Der Dollar sei wieder zu einer attraktiven Anlagewährung geworden, die USA stünden vor dem Ausstieg aus der Nullzinspolitik. «Dies definiert ein neues geldpolitisches Regime, eine Zäsur in den weltweiten monetären Verhältnissen, die für die Nationalbank sehr relevant ist.»

SNB-Direktor Thomas Jordan war einst Baltenspergers Assistent an der Universität Bern. Noch heute tauschten sie ihre Meinung aus, sagte Baltensperger. Bis jetzt habe sich aber keine Gelegenheit ergeben, über den Vorschlag für die Ablösung zu diskutieren. Er sei aber überzeugt, dass sich die SNB auch Überlegungen zur Idee eines Währungskorbes macht.

(asu/sda)

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