F&E-Investitionen weltweit auf 447 Mrd. Dollar angestiegen

Novartis und Roche unter den globalen Top 20

publiziert: Montag, 22. Okt 2007 / 07:47 Uhr

Forschung und Entwicklung (F&E) rückt verstärkt in den strategischen Fokus der weltweit führenden Unternehmen. Das belegt die aktuelle «Global Innovation 1000»-Studie der Strategie- und Technologieberatung Booz Allen Hamilton, die F&E-Budgets und –Strategien der 1000 Unternehmen mit den höchsten F&E-Ausgaben untersucht.

Im Verhältnis zum Umsatz investiert die Schweiz deutlich mehr in F&E als China und Indien.
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Erstmals seit drei Jahren schlossen die Wachstumsraten der Ausgaben für F&E zu denen der Umsätze auf. So stiegen 2006 die kumulierten F&E-Ausgaben der untersuchten Unternehmen um 10 Prozent auf den Rekordwert von 447 Mrd. US-Dollar.

Schweiz auf vorderen Plätzen

Mit der Studie stellt Booz Allen Hamilton auch ein Ranking der Unternehmen mit den weltweit höchsten F&E-Ausgaben vor. Angeführt wird die Liste von Toyota, Pfizer und Ford. Die Schweizer Pharmakonzerne Novartis und Roche zählen weiterhin zu den Top 20. Im Vergleich zum Vorjahr hat Roche seine F&E-Ausgaben um 16,2 Prozent gesteigert und rückt sogar vom 19. auf den 16. Rang vor. Novartis erhöhte die F&E-Ausgaben um 10,9 Prozent und stieg vom 16. auf den 14. Rang. Unter den Top 100 finden sich zwei weitere Schweizer Konzerne: ST Microelectronics (62) und Nestlé (74). Insgesamt gehören 26 Schweizer Unternehmen zu den 1000 Unternehmen mit den weltweit höchsten F&E Ausgaben.

China hinter der Schweiz

Insgesamt kommen noch immer 95 Prozent der weltweiten F&E-Ausgaben aus den etablierten Industrieregionen Nordamerika, Europa und Japan. Die boomenden Schwellenländer zeigen in ihren F&E-Ausgaben zwar deutlich höhere Wachstumsraten von über 30 Prozent, chinesische und indische Unternehmen investieren im Schnitt aber nur 0,8 Prozent ihres Umsatzes in F&E. «Damit liegen sie deutlich hinter der Schweizer Industrie, die durchschnittlich 7,3 Prozent ihrer Umsätze in Innovationsprojekte investiert und im internationalen Vergleich der grössten F&E-Investoren nach wie vor eine führende Stellung einnimmt», erläutert Carlos Ammann, Geschäftsführer bei Booz Allen Hamilton in Zürich.

Schweizer erhöhen um 11 Prozent

Die absoluten F&E-Ausgaben der Schweizer Unternehmen sind von 2005 auf 2006 um 11,1 Prozent gestiegen. Da die Unternehmensumsätze in diesem Zeitraum in gleichem Masse gestiegen sind, blieb das Verhältnis von F&E-Ausgaben zu Umsatz auf dem Vorjahresniveau, nachdem dieses in den Jahren davor noch deutlich gestiegen ist, 2003 betrug es noch 6,7 Prozent. US-amerikanische Unternehmen haben im Vergleich dazu das Verhältnis der F&E-Ausgaben zum Umsatz von 5,1 Prozent in 2003 auf 4,9 Prozent in 2006 gesenkt. Weltweit ist das Verhältnis in diesem Zeitraum von 4,3 Prozent in 2003 auf 4,0 Prozent in 2006 zurückgegangen, bei deutschen Unternehmen sogar von 4,8 Prozent in 2003 auf 4,1 Prozent in 2006.

Zentrale Erfolgsfaktoren für Innovationen

Dabei sind höhere F&E-Ausgaben alleine bei weitem kein Garant für den Unternehmenserfolg. Besonders erfolgreiche Unternehmen organisieren vielmehr den gesamten Innovationsprozess von der Ideenfindung über die Entwicklung bis zur Vermarktung des fertigen Produkts nach strategischen Vorgaben und evaluieren konsequent die Projektfortschritte. «Die Studie zeigt deutlich, dass das Verständnis für die Bedürfnisse der Kunden das zentrale Erfolgskriterium ist, um Innovationen am Markt erfolgreich durchzusetzen», betont Carlos Ammann. Unternehmen, die ihre Kunden direkt in den Innovationsprozess einbeziehen, zeigen eine doppelt so hohe Gesamtkapitalrendite. Das Wachstum des operativen Ergebnisses ist sogar dreimal so hoch wie bei Unternehmen, die einen indirekten Zugang wählen. Zudem erzielen Unternehmen, die ihre Innovationsstrategie direkt aus der Unternehmensstrategie ableiten, in den letzten drei Jahren ein um 40 Prozent stärkeres Wachstum des Betriebsergebnisses und eine doppelt so hohe Eigenkapitalrendite wie Unternehmen mit schwacher Kopplung von Innovations- und Unternehmensstrategie.

Die Schweizer Top-Innovatoren

Das deutsche DAX-Unternehmen Adidas hat diesen Kundenfokus und das Thema Innovation konsequent in der Unternehmensstrategie verankert und umgesetzt. Die Folge: Auch 2006 gehört der Sportartikelhersteller zu den so genannten «High-Leverage-Innovators», die zwar im Branchenvergleich niedrigere F&E-Ausgaben aufweisen, aber ihre Wettbewerber nicht nur bei Umsatz und Gewinnwachstum, sondern auch bei der Kursentwicklung übertreffen konnten. In der Schweiz zählen die Unternehmen Logitech, Phonak und Synthes zu dieser Gruppe der Top-Innovatoren, die 2006 von 94 auf 118 Mitglieder und damit 11 Prozent der untersuchten Unternehmen angewachsen ist. Weitere prominente Beispiele dieser Outperformer in Sachen Innovation: Apple, Ebay oder Black&Decker.

Weitere Ergebnisse der Studie

75 Prozent der in 2006 investierten 447 Mrd. Dollar entfallen auf die besonders forschungsintensiven Bereiche Computer- und Elektronikindustrie mit 127 Mrd. Dollar, den Gesundheitssektor mit 98 Mrd. Dollar und die Automobilhersteller mit 74 Mrd. Dollar. Top-100-Unternehmen stehen für 64 Prozent der F&E-Ausgaben der «Global Innovation 1000». Geschätzte globale F&E-Ausgaben 2006: 879 Mrd. Dollar. Damit stehen die «Global Innovation 1000»-Unternehmen für 84 Prozent der Unternehmens- und 52 Prozent der globalen F&E-Ausgaben (inkl. Non-Profit-Unternehmen sowie Regierungen).

Design der Studie

Für die Studie identifizierte Booz Allen Hamilton die Top 1000 der globalen Unternehmen, die ihre F&E-Ausgaben veröffentlichen. In einem zweiten Schritt wurden für die Studie die wichtigsten Finanz-, Umsatz-, Ertrags, Kosten- und Profitabilitätskennzahlen der vergangenen sechs Jahre analysiert und in Zusammenhang mit den historischen Ausgaben für F&E gebracht. Die Zuordnung der Firmen zu Regionen folgt der Angabe des Unternehmenssitzes. Die F&E-Ausgaben, die Siemens etwa in den USA tätigt, fliessen somit in die Region Europa ein.

(kso)

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