Wer besitzt die «Basler Zeitung»?

Moritz Suter tritt alle Aktien an Rahel Blocher ab

publiziert: Montag, 12. Dez 2011 / 20:45 Uhr
Basler Zeitung.
Basler Zeitung.

Basel - Moritz Suter hat am Montag alle Aktien der BaZ Holding AG an Rahel Blocher abgetreten. Seine Unabhängigkeit als Verwaltungsratspräsident sei zunehmend in Frage gestellt worden, schrieb er den Angestellten der «Basler Zeitung» in einem Mail, das der sda vorliegt.

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Im letzten halben Jahr seien "zwischen dem Darlehensgeber und mir zunehmend grundsätzlich unterschiedliche Meinungen aufgetreten" in Bezug auf die Unternehmensführung, schreibt Suter. Seine "Unabhängigkeit und Eigenständigkeit als verantwortlicher und geschäftsführender Verwaltungspräsident" seien "in Frage gestellt worden". Er habe diese Funktion so immer weniger wahrnehmen können.

Suter hat deshalb alle Aktien an Rahel Blocher verkauft. Dies sei als eine von zwei Optionen vorgesehen gewesen in einer Vereinbarung vom November 2010, als Suter die Basler Zeitung Holding von Tito Tettamanti und Martin Wagner übernommen hatte. Umgekehrt hätte als zweite Option Rahel Blocher die Aktien zurückkaufen können.

Suter hatte nach eigenen Angaben als Alternative vorgeschlagen, mit eigenen Investoren das Darlehen an das Unternehmen auszulösen. Er habe dabei auch "substanziell" neues Kapital zuführen und die Aktienmehrheit streuen wollen, an die 78'000 Abonnierten und die Öffentlichkeit - das Konzept hätte "grosse Erfolgschancen gehabt".

Blocher gegen Volks-BaZ

Sein Vorschlag sei jedoch nach wochenlangen intensiven Verhandlungen abgelehnt worden, schreibt Suter im internen Mail weiter. Er habe die Aktien an Rahel Blocher verkaufen müssen. Darum sei er nun per sofort als BaZ-Verleger und von allen Funktionen des Konzerns zurückgetreten.

Noch am Montagnachmittag hatte die Basler Regierung nach diversen Medienberichten "rasch Transparenz" über die Eigentumsverhältnisse bei der BaZ verlangt. Medien seien für die Meinungsbildung in der Demokratie wichtig, schrieb sie. Das Wissen um die Eigentümer erlaube der Leserschaft Informationen im Blatt einzuordnen, sagte ein Sprecher.

Am Montagabend äusserte sich Regierunsgrat Christoph Brutschin auf Anfrage befriedigt über die Klärung der Eigentumsverhältnisse. Er mahnte jedoch auch "unternehmerische Verantwortung" an für die mehreren hundert Arbeitsplätze in den Druckereien des Konzerns. Neue Aufträge hereinzuholen sei möglich; Blocher habe ja viele Kontakte.

 

(fest/sda)

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Mittelland Berlusconi
Wie bloss alle so blind hier sind!

Da regen sich alle über Blocher auf, während der Mittelland Berlusconi Wanner seine Tierli- und Blümchensender weiter ausbaut. Mittellandzeitungen, Privatfernsehen und jetzt auch noch Radio 24. Wenn es ein Kartell gibt, dann ist dies ein Paradebeispiel.
Habet acht, freie Basler!
Basel ist wirklich ziemlich beschissen dran mit seiner Presse, schade, denn ich beneide die Basler wirklich um ihren politischen Sachverstand. Bei vielen eidgenössischen Abstimmungen liegen sie quer zur übrigen Schweiz, meistens ebenso wie ich. Und dann kommt dieser durch Verlogenheit und Bauernschläue zu Reichtum gekommene Zürcher Haudegen daher und will den unabhängigen Baslern die politische Richtung vorschreiben.
Nein, kein Parlamentarier oder Staatsbeamte darf sich die Presse unter den Nagel reissen, denn dann haben wir bald einmal eine politische Gleichschaltung à la Putin oder noch schlimmer. Ein jeder weiss, was in den Diktaturen Europas geschah. Und wenn wir es wie die Italiener nicht so schlimm bekommen, dann werden wir wie diese armen Nachbarn nicht für voll genommen und mit Schwachsinn berieselt. Das ist dann die Belusconi-Methode.
Keine, weder die harte noch die softige wollen wir hier in der Schweiz! Ihr lieben Balser, kündigt euer Abo beim Blocher. Der kauft euch noch halb Basel auf, das Läckerlihuus hat es sich ja auch schon unter den Nagel gerissen.
Wenns einen Stoff gäbe, der Menschen zu SVP-lern mutieren liesse, der Blocher würde es den Läckerli beimischen, habet acht, freie Basler!
Helft der ganzen freien Schweiz, die Presse rein zu halten! Macht dem Spuk ein Ende, bevor es zu spät ist! Wir werden ewig in eurer Schuld stehen!
''... wenn sich Politiker im Mediengeschäft engagieren. Das schlechte Beispiel Italien zeigt, ...
... wie unselig dies ist."

Genau so ist das, denke ich auch! Blocher hat sich ja schliesslich positiv über Berlusconi geäussert ... Brrr, wenn der BR geblieben wäre! Schon so hat er vieles zerstört oder ausgebremst. UND, jedes lusche Geschäft, das publik wird, das braucht einen Sündenbock. Das braucht gar nicht unbedingt der "Täter" zu sein!
Der Sündenbock ist Matthias Hagemann
Dass Tettamanti, Wagner und Suter Strohmänner waren, war eigentlich klar. Die wichtige Frage stellt aber niemand. Hat nicht Matthias Hagemann sich die Sache ein bisschen zu einfach gemacht? Sein Blick galt vor allem dem Geldbeutel und nicht der Medienlandschaft der Region Basel. Der Verkauf zeugte jedenfalls nicht von Heimatliebe, es sei denn, seine Heimat ist das Bankkonto.

Ich schätze es überhaupt nicht, wenn sich Politiker im Mediengeschäft engagieren. Das schlechte Beispiel Italien zeigt, wie unselig dies ist.

Aus all diesen Gründen habe ich nach den ersten Wirren bei der BaZ mein Abo nicht mehr erneuert. Nun lese ich die Basellandschaftliche Zeitung, die auch schon lange einen Einheitsbrei aus Aarau verbreitet. Warum haben sich Mathis Lüdin und Matthias Hagemann nicht einigen können? Schade!

Die Tageswoche habe ich probehalber abonniert, stelle aber fest, dass diese Kombination aus online- und Printmedium keine Alternative zu einer gedruckten Tageszeitung darstellt.
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