Mini-Betrieb behauptet sich gegen Giganten

Rund 15 Tonnen beträgt ihre Jahresproduktion, wie sie im Gespräch mit der Schweizerischen Depeschenagentur SDA erklären. Zum Vergleich: Die Chicco d'Oro, die grösste Kaffeerösterei im Tessin, stösst 20 Tonnen aus - pro Tag.

Mund-zu-Mund-Propaganda

Während die Chicco d'Oro hohe Beträge in Werbung und Sponsoring steckt, setzen Filippini und Galfetti mit ihrer Pausa Caffè ausschliesslich auf die Mund-zu-Mund-Propaganda. «Die Leute machen untereinander unglaublich viel Werbung für uns», sagt Filippini.

Pausa Caffè hat inzwischen über 500 Kunden, rund 80 Prozent davon sind Privatpersonen. Nebst dem Internethandel floriert vor allem der Verkauf in kleinen Läden wie Metzgereien und Bäckereien.

Genug zum Leben

Zahlen zu Gewinn und Umsatz geben die beiden Firmeninhaber keine bekannt. Laut dem Eintrag im Tessiner Handelsregister verfügt die Pausa Caffè GmbH über ein Kapital von 20'000 Franken. Das ist ein beachtenswerter Erfolg für die vor fünf Jahren gegründete Firma, wenn man bedenkt, dass im Tessin allein im vergangenen Jahr 462 Betriebe Konkurs gingen.

Die Kunden hätten das Angebot von Pausa Caffè von Anfang an geschätzt, sagt der 40-jährige Filippini. Zusammen mit seinem zehn Jahre älteren Geschäftspartner hatte er in Bern und Basel Kurse zur Kaffeerösterei besucht.

Anschliessend pröbelten die beiden in Rivera in einem renovierten Abstellraum in einem typischen Tessinerhaus mit verschiedenen Kaffeesorten. Fünfzehn davon haben sie für gut befunden und in ihr Angebot aufgenommen.

Qualität und Frische als Trumpf

In der Qualität und Frische sehen sie die Stärke ihres Produkts. So legen sie bewusst kein Lager an. Sie rösten stattdessen mit ihrer kleinen Maschine bloss die Menge, die bestellt wurde.

«Der Kunde von Pausa Caffè erhält somit immer ein Produkt mit frischem Geschmack und komplexem Aroma», heisst es in der Firmenpräsentation. Aktionen führen Filippini und Galfetti keine durch. Vielmehr setzen sie auf eine sorgfältige Präsentation ihres Produkts. So ist beispielsweise die Verpackung auch mit der Blindenschrift versehen.

Während die Kundenpflege höchste Priorität geniesst, gibt es keinen Businessplan mit Soll- und Ist-Tabellen. «Wir wachsen wie von selbst», sagt Filippini.

(von Omar Gisler, SDA/sda)