Migros: Lage zunehmend ungemütlich

Bei einem Nein der Weko «werden wir ganz sicher durch alle Instanzen gehen», sagte Bolliger in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Wenn Migros Denner nicht übernehmen könne, dann könne dies Coop sicher auch nicht. Somit würde Denner in ausländische Hände fallen.

Druck ausländischer Discounter

Die Konkurrenz mit den ausländischen Discountern und Denner sei stärker denn je, sagte Bolliger. Migros wolle den Discounter-Markt nicht den ausländischen Anbietern überlassen.

Die Konkurrenz führt zu weiterem Preisdruck. Die Preise von Migros und Denner würden weiter sinken, sagte Bolliger weiter. Er sehe vor allem in der Beschaffung von Markenartikeln ein grosses Kostensenkungspotenzial. Bei internationalen Anbietern wie L´Oréal, Nivea oder Kellogg´s werde Migros mit Denner ein viel grösseres Verhandlungspotenzial haben.

«Zunehmend ungemütlich»

In einem Interview mit dem «SonntagsBlick» meint Denner-Chef Philippe Gaydoul, dass die Lage im Schweizer Detailhandel zunehmend ungemütlich werde. Auch für die Migros werde es künftig immer schwieriger, sagte er weiter.

Der Detailhandel in der Schweiz werde mit aller Konsequenz internationalisiert, sagte Gaydoul. Die Konkurrenten seien Giganten wie Carrefour mit 140 Milliarden Franken Umsatz oder Aldi mit 70 Milliarden. Das seien andere Kaliber als Denner mit 2,6 Milliarden.

«Migros und Coop keine Riesen»

Wenn die letzten Grenzen und Zölle fallen und der freie Warenverkehr komme, werde es noch schwieriger - auch für Migros und Coop.

Die beiden «vermeintlichen Riesen» seien in Europa nicht sonderlich gross. Die Entwicklung lasse sich nicht aufhalten.

(ht/sda)