Maximalmenge soll niedriger sein

Metzger kämpfen gegen Freigabe der Fleischimportmengen

publiziert: Donnerstag, 24. Apr 2014 / 15:41 Uhr
Die Metzger sind über die neuen Import-Regeln nicht glücklich.
Die Metzger sind über die neuen Import-Regeln nicht glücklich.

Zürich - Dass ab 1. Juli keine maximale Einfuhrgrenze von Fleisch mehr gelten soll, treibt die Schweizer Metzger auf die Barrikaden: Der Schweizer Fleisch-Fachverband (SFF) fordert gar eine deutlich niedrigere Maximalmenge.

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Wenn nötig, beschreite man den politischen Weg, sagte Verbandsdirektor Ruedi Hadorn am Donnerstag in Zürich. Die bisherige Regelung unterscheidet zwischen frischem und verarbeiteten Fleisch. Generell dürfen maximal 20 Kilo in die Schweiz eingeführt werden.

Zollfrei sind ein halbes Kilo Frischfleisch und 3,5 Kilo Geflügel- und verarbeitetes Fleisch. Die Verzollung kostet pro Kilo 20 Franken beziehungsweise 13 Franken.

Freimenge immer ein Kilo

Die neue Regelung kennt die Unterscheidung nicht mehr. Die Freimenge beträgt für alles ein Kilo. Was darüber hinaus geht, muss mit 17 Franken pro Kilo verzollt werden. Eine Maximalmenge gibt es nicht mehr.

Der neue Zollansatz sei niedriger als heute bei der kommerziellen Einfuhr bestimmter Fleischstücke, kritisierte Hadorn an der SFF-Jahreskonferenz. Der SFF wolle die Lockerung denn auch nicht hinnehmen.

Der Verband verlangt eine Wiedereinführung der Maximalmenge - und diese soll gleich noch spürbar gesenkt werden: Nicht mehr als 3 Kilo pro Person und Tag sollen eingeführt werden dürfen.

«Wirtschaftsförderung im Ausland»

Die Neuregelung sei «wirtschaftsschädigend». Es sei in Tat und Wahrheit eine staatliche Förderung des Einkaufstourismus und gleichzeitig «Wirtschaftsförderung im grenznahen Ausland» auf Kosten der Schweizer Steuerzahlenden. Der kommerziellen Nutzung des Fleischimports im Reiseverkehr öffne sie Tür und Tor.

Es sei unverständlich, weshalb die Positionen der Branche bei der Anhörung nicht beachtet worden seien, sagte Hadorn. Der Verband suche nun erst einmal das Gespräch - ein Termin mit der Direktion der Zollverwaltung sei auf Mai anberaumt. Falls nötig, hätten sich bereits Politiker bereit erklärt, entsprechende Vorstösse in der Junisession der eidgenössischen Räte einzubringen.

Schlachtabfälle nach China

Im weiteren ist der SFF auf der Suche nach neuen Absatzmärkten. Diese könnten im fernen Osten liegen. Was hierzulande in der Entsorgung landet, wird in China gern gegessen: Schweineohren, -schwänze und -füsse, Hühnerkämme und -füsse. Bei einem ersten Besuch der Chinesen sei die Schweiz allerdings «durchgefallen». Man sei nicht darauf vorbereitet gewesen, dass die Chinesen anderes wünschten als Steaks und Filets.

Dabei sei es die grosse Gelegenheit, die Schlachtabfälle nach China zu exportieren. Büttiker zeigte sich optimistisch: «Das kriegen wir hin». Die Lösung könnte eine schweizweite Zertifizierung derartiger Stücke bringen. Die Schwierigkeit dürfte im Föderalismus liegen.

Sorgen über Initiativen

Der SFF gab zudem seiner Besorgnis über die Folgen der Masseneinwanderungsinitiative und der Mindestlohninitiative Ausdruck. Auch diese stufte SFF-Präsident Rolf Büttiker als wirtschaftsschädigend ein. Die Fleischbranche beschäftige 60 Prozent Ausländerinnen und Ausländer. Auch künftig sei sie darauf angewiesen, das nötige Personal rekrutieren zu können.

Die Mindestlohninitiative empfiehlt der SFF zur Ablehnung. Unter anderem torpediere diese das Schweizer System der Berufslehre. Viele junge Leute würden auf eine Lehre verzichten, direkt ins Erwerbsleben einsteigen und gleich 4000 Franken verdienen.

«Deklarationsirrsinn» und Veganer

Gegen den aktuellen «Deklarationsirrsinn» wandte sich Gastreferent Michel Rudin, Geschäftsführer des Konsumentenforums (KF). Die Konsumenten wünschten die immer detaillierteren Deklarationen auf Nahrungsmittelverpackungen gar nicht, und Betrug sei damit nicht zu vermeiden. Die Schweiz brauche nicht noch mehr Handelshemmnisse.

Schliesslich wetterte Udo Pollmer, Wissenschaftlicher Leiter des europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften, gegen aggressives Vorgehen und Bevormundungskampagnen der Veganer. Sie stützten sich weitgehend auf falsche Behauptungen und verdrehte Fakten.

Jede Woche ein Kilo Fleisch

Die Zahlen zum Schweizer Fleischkonsum hatte Proviande schon im März bekannt gegeben. Es sind rund 52 Kilo pro Kopf und Jahr - also ein Kilo pro Woche. 79,2 Prozent des Fleischs (-2,1 Prozent gegenüber 2012) kommt aus der Schweiz - am höchsten sind die einheimischen Anteile beim Kalbfleisch (97,7 Prozent) und beim Schweinefleisch (93,5 Prozent).

(bg/sda)

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