Mittleres Management

Machtspiele belasten

publiziert: Dienstag, 16. Aug 2011 / 17:58 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 16. Aug 2011 / 18:24 Uhr
Machtspiele machen den Mitarbeitenden im mittleren Management am meisten zu schaffen.
Machtspiele machen den Mitarbeitenden im mittleren Management am meisten zu schaffen.

Mit ihrer Hierarchieposition sind die Mitarbeitenden im mittleren Management durchaus zufrieden. Knappe Resourcen und Machtspiele unter Kollegen machen ihnen aber das Leben schwer.

Winterthur - Sie leisten viel für ihre Unternehmen und könnten wohl noch mehr voranbringen, wenn da nicht die leidigen Machtspiele wären: Die Männer und Frauen im mittleren Management sich in ihrer Sandwich-Position in der Mitte der Hierarchie recht wohl. Doch Konkurrenz von der Seite, knappe Ressourcen und Vernachlässigung durch das Top-Management machen den Bereichs- und Abteilungsleitern zu schaffen. Dies ergab eine Studie des Beratungsunternehmens Comteam AG mit dem Titel «Führung im Mittelmanagement».

In der Sandwich-Position

Die Bosse ganz oben, das Fussvolk ganz unten und das mittlere Management aufgerieben mittendrin? Die Wirklichkeit in Unternehmen sieht anders aus, so die Studie. An der diesjährigen Führungskräfte-Studie von Comteam nahmen 559 Fach- und Führungskräfte, davon 231 Mittelmanager, aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil. Die Sandwich-Position als solche empfinden die Managerinnen und Manager auf mittlerer Ebene demnach nicht als das Problem. Rund zwei Drittel äussern sich positiv über ihre Autonomie und Handlungsspielräume sowie die Herausforderungen ihres Jobs. Die meisten fühlen sich ihrer Aufgabe gewachsen.

Es ist eng auf der Karriereleiter

Vielmehr machen ihnen knappe Ressourcen und Konkurrenzgerangel das Leben schwer: 54 Prozent der befragten Mittelmanager gaben an, dass Machtspiele im Kollegenkreis sie belasten, 18 Prozent sogar sehr stark. Und über mangelnde Ressourcen klagen 51 Prozent. «Viele Konkurrenzkämpfe drehen sich um den Mangel an Ressourcen, der zum Teil noch aus der Krise stammt», beobachtet Lorenz Forchhammer, Leiter der Studie und Comteam-Vorstand. «Und es wird um Macht und Positionen gerangelt, insbesondere natürlich dann, wenn der Weg auf der Karriereleiter weiter nach oben gehen soll, denn in diese Richtung wird es eng.» Entsprechend ist fast jeder zweite Mittelmanager unzufrieden mit den Karriereaussichten im eigenen Unternehmen.

Während auf der eigenen Hierarchieebene also reichlich Auseinandersetzungen herrschen, kommt von oben eher zu wenig Beachtung: Die Mittelmanager fühlen sich von ihren direkten Chefs, den Geschäftsführern und Vorständen alleine gelassen - obwohl sie von dort Unterstützung und Förderung nach eigenen Angaben am dringendsten bräuchten.

Schlechte Noten für interne Kommunikation

Hilfe erfahren die Macher in der Mitte in weitaus grösserem Ausmass durch ihr Team, ihre Familie und Freunde. Warum die eigentlich Zuständigen ihre Leute im Stich lassen, erklärt Forchhammer so: «Das Top-Management ist oft ziemlich abgeschirmt und schätzt die Probleme und Bedürfnisse im Unternehmen ganz anders ein als ihre Führungskräfte und die Mitarbeiter. Und Berufsoptimismus ist ganz oben auch sehr verbreitet.» Dies zeigt sich in der Studie ganz deutlich bei der Frage nach den Zukunftsaussichten des Unternehmens: Die Qualität der internen Kommunikation und der Ablauf von Veränderungsprozessen erhalten von unteren und mittleren Ebenen unbefriedigende Noten. Die befragten Geschäftsführer und Vorstände hingegen geben im Durchschnitt eine ganze Note besser. Lediglich die wirtschaftlichen Perspektiven der Unternehmen werden derzeit über alle Ebenen hinweg hervorragend eingeschätzt.

Viel Leistung, grosse Sicherheit

Entsprechend geht es den Managern in der Mitte materiell gut: Sie sitzen fest im Sattel, sind sehr zufrieden mit der Sicherheit des Arbeitsplatzes (80 Prozent), den eigenen Mitarbeitern (75 Prozent) und der Bezahlung (65 Prozent). Dafür leisten sie viel: Zwei Drittel arbeiten mehr als 45 Stunden pro Woche. Ihre Hauptaufgabe nach eigener Aussage: Strategien umsetzen und Projekte voranbringen. «Damit liefert das mittlere Management in Unternehmen und Organisationen den Haupteinsatz für Markterfolge und Veränderungen», so Forchhammer. Allerdings verwenden über 70 Prozent der Befragten die Hälfte ihrer Arbeitszeit gar nicht für ihre Kernaufgabe, das Führen, sondern für Aufgaben, die sie selbst nicht unter Führung oder Management einordnen.

(ms/sda)

Eine breite Allianz konzernkritischer Organisationen erhöht den Druck auf Schweizer Unternehmen.
Eine breite Allianz konzernkritischer ...
Allianz erhöht den Druck  Bern - Eine breite Allianz konzernkritischer Organisationen erhöht den Druck auf Schweizer Unternehmen. Nachdem sie das Thema Konzernverantwortung mit der Kampagne «Recht ohne Grenzen» auf die politische Agenda gebracht haben, lancieren sie nun eine Volksinitiative. mehr lesen 1
Energiesparen  Die kleinen und mittleren Unternehmen ... mehr lesen
Jedes dritte KMU in Deutschland hat 2011-2013 Energie eingespart.
Spezialisten verdienen durchschnittlich 113.000 Franken.
Studie zur Vergütung von Fachkräften  Die Saläre von Spezialisten und Sachbearbeitern in der Schweiz steigen in diesem Jahr ähnlich moderat wie in den vergangenen Jahren: ... mehr lesen  
IT-Zufriedenheit  Besonders junge Berufstätige wollen mit neuen IT-Geräten arbeiten. Fast die Hälfte ist mit dem PC unzufrieden und gibt schlechte Noten für die ... mehr lesen  
Mehr als die Hälfte der Berufstätigen würden gerne den Arbeitscomputer durch ein neues Gerät ersetzen.
AKTUELLE AUSGABE
AKTUELLE AUSGABE

» Hier abonnieren


Die Fachzeitschrift
für Geschäftsleitung und Verwaltungsrat von Unternehmen mit 10 - 250 Beschäftigten.

» Hier abonnieren


Agenda
Wichtige Termine für Entscheider

» Termine anzeigen

Titel Forum Teaser
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wieso eigentlich? Brauchen wir doch gar nicht, die Menschenrechte, nicht mal in der ... So, 12.04.15 18:01
  • JasonBond aus Strengelbach 4115
    Zürich Weltmetropole Die Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten. In 10 Jahren ... Do, 24.02.11 11:02
  • jorian aus Dulliken 1754
    Rohstoffpreise A Wer keine Gold oder Silbermünzen hat ist selbst schuld! EU ... Fr, 04.02.11 03:57
  • Midas aus Dubai 3810
    Wir alle haben schuld Sehen Sie die Beiträge zur Waffeninitiative im Vergleich zu Ihrem ... Fr, 04.02.11 02:48
  • mriedl aus Aurolzmünster 1
    Schuld haben die Politker Ein Beispiel, der Heizölverbrauch sink jährlich um 5%, Tendenz weiter ... Do, 03.02.11 14:23
  • jorian aus Dulliken 1754
    Buchtipp ... Sa, 08.01.11 11:26
  • Betriebsrentner aus Wörthsee 1
    Die Versicherungswirtschaft läßt grüßen!! Wieder ein Versuch, diesmal auf europäischer Ebene, Menschen in die ... So, 06.06.10 16:59
  • ochgott aus Ramsen 695
    Eine Statistik die keinen Menschen weiterhilft. Mi, 26.05.10 16:26
 
News
         
Firmen ohne eigene Design- und IT-Abteilung sind mit der Gestaltung und Programmierung ihrer eigenen Website häufig überfordert.
Publinews Eine informative und professionell wirkende Website ist für Firmen unverzichtbar. Diese umzusetzen, erfordert technisches Know-how, ein Gefühl für die eigene Marke ... mehr lesen
Für Windows 11 wird ein relativ aktuelles Notebook benötigt.
Publinews Das 2015 veröffentlichte Windows 10 läuft wie seinerzeit Windows 7 besonders stabil und solide. Es gilt als ausgereift. Das hat sich ... mehr lesen
Hauptsächlich wird CBD-Marihuana zerkleinert und geraucht. Nicht im Bild: CBD-Gummibärchen.
Publinews CBD Gummibärchen erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit bei Verbrauchern auf der ganzen Welt. Aber was macht sie so besonders und ... mehr lesen
Die Zukunft des Druckens sieht eine Balance zwischen Qualität, Kosten und Umweltverträglichkeit vor.
Publinews In unserer digitalen Welt mag man meinen, die Bedeutung des Druckens hätte abgenommen. Doch in Wahrheit spielen gedruckte ... mehr lesen
Es gibt eine Fülle von bewährten Strategien zur Bewältigung von Arbeitsplatzstress.
Publinews Stress am Arbeitsplatz ist zu einer allgegenwärtigen Realität geworden, die viele von uns täglich erleben. Die ... mehr lesen
Bei einem Apéro darf auf keinen Fall eine Auswahl an kleinen Snacks und Fingerfood fehlen.
Publinews Ein Hauch von Eleganz und Raffinesse umweht die Kunst des Apero Rezepts. Tauchen Sie ein in die Welt der ... mehr lesen
Machen Sie das Beste aus Ihrem Geld.
Publinews Die Entscheidung zwischen einem Privatkredit und Leasing beeinflusst massgeblich die finanzielle Flexibilität und die langfristige ... mehr lesen
Im Endeffekt gilt immer: Das Verständnis der eigenen Anlageziele und das Risikoprofil ist entscheidend.
Publinews In der Welt der Kapitalanlagen symbolisieren Dividenden eine Quelle regelmässiger Einkünfte, die das Herz ... mehr lesen
Sich nach der Arbeit zu entspannen, bringt viele Vorteile für Ihr Privat- und Berufsleben mit sich.
Publinews Jede Arbeit ist mit stressigen Situationen verbunden, die Ihre Unruhe verstärken können. Einige dieser Situationen scheinen unvermeidlich ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Wirtschaft Marken
   Marke    Datum
book2care Book Community Logo
15.04.2024
15.04.2024
15.04.2024
15.04.2024
15.04.2024
    Information zum Feld
Bitte geben Sie hier einen Markennamen ein wie z.B. 'Nespresso'
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 11°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Basel 5°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 2°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 4°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 6°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 8°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 13°C 19°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten