Lufthansa: 269 Mio. Fr. für Ex-Grossaktionäre der Swiss

publiziert: Freitag, 21. Mrz 2008 / 10:56 Uhr / aktualisiert: Freitag, 21. Mrz 2008 / 12:32 Uhr

Bern/Zürich - Von der Auszahlung der Lufthansa profitieren 18 Ex-Grossaktionäre der Swiss, die ihren Gesamtanteil von rund 85 Prozent an der Swiss gegen einen Besserungsschein tauschten. Als grösster Ex-Aktionär erhält der Bund nun 63,67 Mio. Franken.

Lufthansa zahlt den ehemaligen Grossaktionären der Swiss definitiv rund 269 Mio. Franken.
Lufthansa zahlt den ehemaligen Grossaktionären der Swiss definitiv rund 269 Mio. Franken.
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Die Ausgaben, die der Bund für den Start der Swiss aufwendete, reduzieren sich damit von 600 auf 536,33 Mio. Franken, wie das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) am Karfreitag nach der definitiven Abrechnung mitteilte.

Allerdings hatte sich der Bund nicht nur mit 600 Mio. Fr. am Aufbau der Swiss beteiligt, sondern er leistete zusätzliche 1,1 Mrd. Fr. zur Wiederaufnahme des Flugbetriebs der Swissair nach dem Grounding vom 2. Oktober 2001. Damit wurde der Flugverkehr aufrecht erhalten bis die Swiss an Ostern 2002 erstmals abhob.

Für Merz «sehr gute Lösung»

Bundesrat Hans-Rudolf Merz erklärte auf SDA-Anfrage, die Entwicklung zeige, dass die Übernahme durch die Lufthansa aus Sicht der Swiss und des Wirtschaftsstandorts Schweiz eine sehr gute Lösung gewesen sei.

Zu keiner Zeit sei dem Bund eine attraktivere Offerte vorgelegen als diejenige der Lufthansa. Ein Alleingang der Swiss hätte kaum zum Erfolg geführt, da sich insbesondere die umfangreichen Synergiegewinne mit Lufthansa nicht eingestellt hätten, bilanzierte Merz.

Für den Bund sei aber von Anfang an nur ein befristetes Engagement in Frage gekommen, denn das Fluggeschäft sei nicht Aufgabe des Bundes.

31,8 Millionen für Kanton Zürich

Der Bund hielt 20 Prozent an der Swiss, respektive 23,6 Prozent der Grossaktionärsanteile. Die drei nächstgrössten Aktionäre der Swiss waren die beiden Grossbanken UBS und CS sowie der Kanton Zürich mit rund 10 Prozent.

Nach Angaben vom Karfreitag erhält der Kanton Zürich 31,8 Mio. Fr. aus der Auszahlung des Besserungsscheines, die vollumfänglich in die allgemeine Staatskasse fliessen.

Der Regierungsrat des Kantons Zürich hatte am 22. März 2005 die Übernahme der Swiss durch die Lufthansa genehmigt. Ausschlaggebend dafür war die Bedeutung einer überlebensfähigen und finanziell stabilen Swiss sowie ihre volkswirtschaftlich bedeutende Rolle für den Standort Zürich, wie die Zürcher Volkswirtschaftsdirektion festhält.

«Der Swiss fehlte damals eine solide finanzielle Basis. Ein Alleingang wäre mit sehr hohen Risiken verbunden gewesen», heisst es. Drei Jahre danach stehe die Swiss in jeder Hinsicht gut da.

Sondereinnahmen

Daneben beteiligten sich weitere Firmen am Startkapital der Swiss, darunter der Autohändler Amag, Coop, Roche, Novartis, Nestlé, Swiss Re und die Swisscom.

Die meisten Firmen dürften die Beteiligung auf null abgeschrieben haben. Die Zahlungen der Lufthansa fliessen damit als ausserordentliche Einnahmen in die Konzernrechnungen.

Die Kleinaktionäre der Swiss hielten zusammen rund 15 Prozent an der Swiss. Sie hatten 2005 bereits 8.96 Fr. pro Aktie oder insgesamt rund 70 Mio. Fr. erhalten.

(fest/sda)

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