Frauen noch immer benachteiligt

Lohnunterschiede gehen nur langsam zurück

publiziert: Freitag, 21. Aug 2015 / 10:37 Uhr
Viele Frauen verdienen nach wie vor weniger als Männer.
Viele Frauen verdienen nach wie vor weniger als Männer.

Neuenburg - Im Jahr 2012 verdienten Frauen in der Privatwirtschaft im Schnitt 21,3 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Das zeigt die neue Lohnstrukturerhebung des Bundesamts für Statistik (BFS). 2008 hatte der Lohnunterschied noch 25,5 Prozent betragen.

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Die Lohnungleichheit lasse sich zwar teilweise durch strukturelle Faktoren erklären, wie beispielsweise durch Unterschiede im Bildungsstand, in der Anzahl Dienstjahre oder in der ausgeübten Kaderfunktion innerhalb des Unternehmens, schreiben die Statistiker der Bundes in einer Mitteilung am Freitag.

Dennoch blieben 40,9 Prozent der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern im privaten Sektor unerklärt, Insbesondere lasse sich feststellen, dass die Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern umso grösser sei, je höher die Kaderfunktion sei, heisst es weiter.

Starke Unterschiede

Wie aus der Auswertung hervorgeht, variieren die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern je nach Wirtschaftszweigen stark. Im Gastgewerbe beispielsweise betrug die Differenz 11,0 Prozent, in der chemischen Industrie 14,1 Prozent, im Gesundheits- und Sozialwesen 18,6 Prozent, im Detailhandel 19,5 Prozent, im Bereich der Information und Kommunikation 23,7 Prozent, in der Maschinenindustrie 25,6 Prozent und im Kredit- und Versicherungsgewerbe 34,0 Prozent.

Deutlich weniger ausgeprägt sind die Lohnunterschiede im öffentlichen Sektor. Dort lag die Diskrepanz zwischen den Geschlechtern 2012 bei durchschnittlich 16,5 Prozent. Der Prozentsatz der nicht erklärbaren Unterschiede lag bei 38,8 Prozent.

(bg/sda)

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Es lohnt sich doch immer wieder, die Quelle aufzustöbern. Zum Beispiel die Medienmitteilung zur Schweizerischen Lohnstrukturerhebung 2012 in voller Länge:
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/news/medienmitteilungen.ht...

Das letzte Kapitel „Unerklärter Anteil der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern variiert je nach Wirtschaftszweig“ enthält die Botschaften, die eigentlich zu einem Sturm der Entrüstung führen müssten. Die „unerklärbare“ negative Lohndifferenz für Frauen beträgt im Durchschnitt über alle Branchen 678 Franken pro Monat. Das sind bei 13 Monatslöhnen 8‘814 Franken im Jahr. Im Kredit- und Versicherungsgewerbe sind es 1‘089 Franken im Monat resp. 14‘157 Franken im Jahr.

Der Schweizerische Arbeitgeberverband schmettert solche Resultate mit dem Hinweis auf angeblich falsche Erhebungsmethoden ab. Diese Strategie verfolgen auch die Leugner der Klimaerwärmung. Es gäbe keine Beweise für eine Lohndiskriminierung. Es gäbe nicht einmal eine Diskussionsgrundlage. Die Massnahmen gegen Lohndiskriminierung, die der Bundesrat letzten Oktober beschlossen hat, nämlich dass Firmen Lohnanalysen durchführen und von Dritten kontrollieren lassen müssen, stösst selbstverständlich auf grossen Widerstand.

Die Entwicklungstendenz gibt auch keinen Anlass zu Hoffnung. Der „unerklärbare“ Lohnunterschied hat sich von 2008 bis 2012 leicht erhöht, trotz des Engagements Dutzender Gleichstellungsbeauftragter auf Bundes- und Kantonsebene.

Ein Teil des Lohnunterschieds, der nicht mit harten Fakten erklärt werden kann, kommt durch das Verhalten vieler Frauen in Anstellungs- und Lohnverhandlungen zustande. Es ist nachgewiesen, dass Männer höhere Lohnvorstellungen äussern und hartnäckiger dafür eintreten. Aber ist das eine Entschuldigung? Wenn wir zehn Kekse haben, die zwei Kinder essen möchten, und ein Kind brüllt, „ich will sechs!“, dann geben wir trotzdem jedem Kind fünf. Es liegt in der Verantwortung der Arbeitgeber resp. eines geschulten und sensibilisierten HR-Personals, die Lohngerechtigkeit unter Kontrolle zu haben.

Das grösste Hindernis auf dem Weg zur Lohngleichheit ist die Klüngelei unter Männern, die – ob bewusst oder unbewusst – dafür sorgt, dass die Geschlechtsgenossen auf ihre Rechnung kommen. So lange es in unserer Gesellschaft stillschweigend hingenommen wird, dass sich die einflussreichen Persönlichkeiten in Zünften treffen, in denen es nur Zunftbrüder gibt, wie in Basel üblich, solange werden die Frauen die „unerklärbare“ Lohndifferenz zur Kenntnis nehmen müssen.
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