Kuoni droht 2005 Verlust

Auslöser ist die Überschuldung des Berner Ferienvereins, mit dem Kuoni auf Fuerteventura ein Resort ausbaut. Der Ferienverein, eine 1963 von PTT-Angestellten gegründete Selbsthilfeorganisation, steht finanziell am Abrund. Der Verein ist per Ende 2005 um je nach Bewertung um 23 Mio. bis 71 Mio. Fr. überschuldet.

Hauptgrund seien Abschreiber auf seinen zehn Hotel- und Ferienanlagen in den Schweizer Alpen und im Mittelmeerraum, wie der Verein mitteilte. Die Abschreiber wurden nötig, nachdem der Verein mit Blick auf eine geplante Anleihe die Werthaltigkeit seiner Anlagen von der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredite prüfen liess.

Preis- und Ertragsdruck

Hintergrund für den Wertverlust sei der Preis- und Ertragsdruck in der Tourismusbranche. Zudem kam es laut Ferienverein beim Resortprojekt «Las Playitas» auf Fuerteventura zu Baukostenüberschreitungen und Rentabilitätsproblemen.

Neben der bestehenden Appartementanlage soll dort Anfang Mai ein Vier-Stern-Hotel eröffnet werden, zudem sind ein Fünf-Stern-Hotel, 24 Villen und ein Golfplatz im Bau.

Sicherung von Ausweichkapazitäten

Kuoni hatte sich an dem Hotelprojekt nach dem Terrorakt von Luxor im Jahr 1997 mit 35 Prozent beteiligt. Damit sollten Ausweichkapazitäten gesichert werden. Es ist die einzige verbleibene Hotel-Beteiligung von Kuoni.

Die Fertigstellung von «Las Playitas» sei fraglich, sagte Kuoni-Chef Armin Meier an einer Telefonkonferenz. Sollte bis März kein Durchbruch gelingen, müsse Kuoni in der Jahresrechnung 2005 zusätzlich bis zu 65 Mio. Fr. zurückstellen.

Anstelle des erwarteten Gewinns von 40 bis 50 Mio. Fr. würde Kuoni damit im schlimmsten Fall einen Verlust von gegen 50 Mio. Fr. ausweisen, kündigte Finanzchef Max Katz an.

(bert/sda)