«Ja zum Schutz der Privatsphäre»

Kommission legt Gegenvorschlag zu Bankgeheimnisinitiative vor

publiziert: Freitag, 20. Mai 2016 / 16:59 Uhr
Es geht in erster Linie darum, im Inland einen automatischen Informationsaustausch (AIA) in Steuersachen zu verhindern.
Es geht in erster Linie darum, im Inland einen automatischen Informationsaustausch (AIA) in Steuersachen zu verhindern.

Bern - Die Wirtschaftskommission des Nationalrates (WAK-N) hat einen direkten Gegenentwurf zur Volksinitiative «Ja zum Schutz der Privatsphäre» verabschiedet. Dieser will, gleich wie die Initianten, das Bankgeheimnis in der Verfassung verankern.

2 Meldungen im Zusammenhang
Im Unterschied zum Volksbegehren ist im Gegenvorschlag die Liste der schweren Steuerwiderhandlungen nicht abgeschlossen.

Der Gegenentwurf sei mit 17 zu 8 Stimmen angenommen worden und werde nun in die Vernehmlassung geschickt, teilte die Kommission am Freitag mit. Der Gegenentwurf verfolgt aus Sicht der Kommission grundsätzlich das gleiche Ziel wie die Initianten und Initiantinnen der Bankgeheimnisinitiative.

Diese wollen die heutigen Regelungen zum steuerlichen Bankenkundengeheimnis in der Verfassung verankern. Es geht in erster Linie darum, im Inland einen automatischen Informationsaustausch (AIA) in Steuersachen zu verhindern.

Gegenvorschlag und Initiative sehen vor, die finanzielle Privatsphäre in Artikel 13 der Verfassung zu verankern. Die geltenden Bestimmungen, unter denen Banken Kundendaten an die Steuerbehörden weitergeben dürfen, sollen ebenfalls in die Verfassung geschrieben werden. Der Gegenentwurf regelt nur den Bereich der direkten Steuern.

Bei Verdacht auf schwere Steuerwiderhandlungen sollen die Steuerbehörden weiterhin Zugang zu Bankdaten erhalten. Anders als von der Initiative vorgesehen ist beim vorgelegten Gegenentwurf die Liste der schweren Steuerwiderhandlungen allerdings nicht abgeschlossen. Zu diesen zählen etwa Steuerbetrug oder wiederholte Hinterziehung grosser Steuerbeträge. Diese Liste könnte also vom Gesetzgeber auf Gesetzesstufe erweitert werden.

Gegen die Weissgeldstrategie

Die Kommissionsminderheit kritisiert, das Anliegen schaffe Rechtsunsicherheit, bringe den ehrlichen Steuerzahlern keine Vorteile und passe nicht zur bundesrätlichen Weissgeldstrategie.

Sie gibt ausserdem zu bedenken, Initiative und Gegenvorschlag liefen den Bestrebungen von OECD und EU zuwider, mit der Einführung von internationalen Standards wie dem Automatischen Informationsaustausch in Steuersachen weltweit Steuerhinterziehung und Geldwäscherei zu bekämpfen.

Der vorgeschlagene Gegenvorschlag wird spätestens Mitte Juni publiziert, bei der Eröffnung der Vernehmlassung. Die Kommission will die Ergebnisse der Vernehmlassung im November analysieren.

Kehrtwende

Ursprünglich hatte sich die Kommission - noch in alter Zusammensetzung vor den Wahlen im Herbst 2015 - gegen die Initiative ausgesprochen. In neuer Zusammensetzung kam in der WAK aber Sympathie für das Anliegen auf. Die Kommission nahm deshalb einen Rückkommensantrag an, um über einen direkten Gegenvorschlag diskutieren zu können. Die Initiative lehnt die WAK mit 11 zu 3 Stimmen bei 9 Enthaltungen ab.

Der Bundesrat lehnt die Initiative ohne Gegenvorschlag ab. Das Ziel der Initianten aus bürgerlichen Kreisen ist nach eigenen Angaben, die heute geltenden Regeln in die Verfassung zu schreiben, damit sie nicht auf Gesetzesebene geändert werden können.

Aus Sicht des Bundesrates geht die Initiative aber deutlich weiter. Ein Ja hätte zur Folge, dass die korrekte Erhebung der Steuern gefährdet wäre, schreibt die Regierung in der Botschaft ans Parlament.

Heute haben die Steuerbehörden die Möglichkeit, Informationen bei Dritten - etwa beim Arbeitgeber - einzuholen, wenn eine Person ihre Mitwirkung verweigert. Die Initiative würde diese Möglichkeit laut dem Bundesrat einschränken. Die Steuerbehörden könnten nur noch im Rahmen von Strafverfahren Informationen einholen - und nur dann, wenn ein Gericht den Verdacht auf eine schwerwiegende Steuerstraftat bestätigt.

(kjc/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Der Bundesrat empfiehlt die ... mehr lesen 1
Die Privatsphäre sei dank dem Steuergeheimnis ausreichend geschützt.
Die Schweizerische Bankiervereinigung unterstützt die Initiative nicht.
Bern - Die am 25. September eingereichte Bankgeheimnis-Initiative ist formell zu Stande gekommen. Nach Angaben der Bundeskanzlei wurden dafür 117'531 gültige Unterschriften eingereicht. ... mehr lesen
Für Schwarzarbeit Beraterrechnung von den Cayman-Islands: Die BBF macht es möglich!
Für Schwarzarbeit Beraterrechnung von den ...
Etschmayer Im Juni kommt das kommunistisch-anarchische Projekt des bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) zur Abstimmung. Eine Vorlage, die bei einer Annahme die sofortige Auflösung der Schweiz, einen Kometeneinschlag in Bern, eine Heuschreckenplage und noch drei bis vier andere Katastrophen biblischen Ausmasses zur Folge hätte. mehr lesen  
Zu langsam?  Bern - Der scheidende Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg), Patrick Odier, ... mehr lesen  
Gemäss der SBVg steuert der Sektor 6 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt der Schweiz bei.
Spätestens ab 2018  Tokio - Panama will seinen Ruf als Steueroase abstreifen und sich spätestens ab 2018 am internationalen Austausch von Steuerdaten beteiligen. Das kündigte Präsident Juan Carlos Varela am Dienstag in Tokio an. mehr lesen  
Ein IT-Bankmitarbeiter und SVP-Kantonsrat wurden am Mittwoch verurteilt.
Verletzung des Bankgeheimnis  Zürich - Zwei Schuldsprüche in der Affäre Hildebrand: Das Bezirksgericht Zürich hat am Mittwoch den IT-Bankmitarbeiter, der die Affäre ins Rollen ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    grüezi Wie lasterhaft Mitleid mitunter sein kann, beweisen Sie doch gerade ... Mo, 26.12.16 20:05
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Vom Tode träumt ein negrophiles Schäfchen doch ständig. Wenn tausende Frauen in England ... Mi, 28.09.16 11:58
  • HentaiKamen aus Volketswil 1
    Kommt wieder Aber leider eine RIESEN Verlust für Leser wie mich die nicht mit dem ... Sa, 13.08.16 01:13
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    sogar nach dem Tode hat die Kassandra noch die grösste Schnauze... jaja, diese ... Fr, 12.08.16 16:30
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wow, wie hat sich die gute Kubra gemausert! Ich danke auch Ihnen ganz persönlich für die vielen harten und ... Mi, 20.07.16 20:25
  • Pacino aus Brittnau 731
    Übrigens, wusstet ihr schon . . . . . . dass die Foren von AZ (Wanner), 20min. und Schweizer Fernsehen ... Mi, 29.06.16 15:20
  • PMPMPM aus Wilen SZ 235
    Und jetzt? Ist noch online...? Liebes news-Team, schade ist die Situation so, dass etwas aufhören ... Di, 28.06.16 22:43
  • kubra aus Berlin 3232
    Danke für die gelebte Pressefreiheit. Damit mein ich durchaus auch den ... Di, 28.06.16 16:09
Ein Jahr nach ihrer Gründung waren 93,7% der Unternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten weiterhin aktiv, nach fünf Jahren waren es noch 63,6%.
Startup News 2020 wurden in der Schweiz 40'188 Unternehmen neu gegründet In der Schweiz wurden im Jahr 2020 insgesamt 40'188 Unternehmen neu gegründet. Dies entspricht 7,1% aller in diesem Jahr aktiven Unternehmen. ...
Jedes dritte KMU in Deutschland hat 2011-2013 Energie eingespart.
KMU-Magazin Research Energiewende ist im Mittelstand angekommen Die kleinen und mittleren Unternehmen sind auf ...
 
News
         
Gerade für Batterie-Anwendungen in Elektrofahrzeugen gilt Lithium für die nächsten 10 Jahre als konkurrenzlos.
Publinews Auf der ganzen Welt steigt die Nachfrage nach Lithium. Was macht den Rohstoff so begehrt und wie wird sich der Bedarf künftig entwickeln? mehr lesen
Das Landesmuseum Zürich ist das meistbesuchte Museum der Schweiz.
Publinews Die Schweiz ist ein Land mit reicher Geschichte und Kultur, was sich auch in den zahlreichen Museen widerspiegelt. Es gibt mittlerweile mehr als 900 Museen über das ... mehr lesen
Die Bedeutung der Lagerlogistik erstreckt sich weit über die reine Aufbewahrung von Waren hinaus.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Wirtschaft und des Handels sind Schweizer Unternehmen stets auf der Suche nach Möglichkeiten, ihre ... mehr lesen
Nicht nur, was die Effizienz betrifft, haben Roboter einen klaren Vorteil gegenüber manuellen Prozessen.
Publinews In vielerlei Hinsicht ist die Automobilindustrie Vorreiter für zahlreiche weitere Branchen. Schon früh begann ein enormer ... mehr lesen
Die Technologie hat in den letzten Jahren erheblich dazu beigetragen, das Potenzial von Haustüren neu zu definieren.
Publinews Die Haustür ist weit mehr als nur ein Eingang zum Zuhause. Sie dient als Schnittstelle zwischen Privatsphäre und der Aussenwelt und ... mehr lesen
Person, zeichnen
Publinews Der digitale Vertragsabschluss - worauf Unternehmen achten müssen  Die Digitalisierung krempelt ganze Branchen um und verändert auch die Beziehung zwischen Unternehmen und Dienstleistern ... mehr lesen
Gute Sprachkenntnisse sind ein entscheidender Vorteil.
Publinews In der heutigen globalisierten Welt wird die Beherrschung von Fremdsprachen immer wichtiger. Egal ob im Beruf, im Studium oder auf Reisen - ... mehr lesen
Für Unternehmen, die weltweit tätig sind, bieten virtuelle Währungen einige Vorteile.
Publinews Das Wesen des Geldes spielt in der modernen Wirtschaft eine zentrale Rolle. Kryptowährungen sind volatil, aber staatliche Währungen ... mehr lesen
warnung
Publinews Start-ups unterschätzen IT-Sicherheit  Jungunternehmen und KMU gehen fälschlicherweise oft davon aus, keine lohnenden Ziele für Cyberkriminelle zu sein. Da irren sie sich leider: Ein Drittel ... mehr lesen
Eine sorgfältige Auswahl der Produkte ist ein entscheidender Erfolgsfaktor.
Publinews Laut der britischen CBD-Plattform «Prohibition Partners» betrug der europaweite Umsatz mit CBD-Produkten 2022 mehr als drei Milliarden Euro. Um auf ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Wirtschaft Marken
   Marke    Datum
20.12.2023
Yann Alarco Logo
27.11.2023
sperina Logo
27.11.2023
Z I L A Logo
27.11.2023
B U L L A Logo
27.11.2023
    Information zum Feld
Bitte geben Sie hier einen Markennamen ein wie z.B. 'Nespresso'
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 5°C 4°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich starker Schneefall
Basel 7°C 3°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich starker Schneeregen
St. Gallen 2°C 2°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich starker Schneefall
Bern 4°C 5°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich starker Schneeregen
Luzern 5°C 5°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich starker Schneeregen
Genf 5°C 6°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen anhaltender Regen
Lugano 1°C 10°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig bedeckt, wenig Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten