Kielholz sieht Ende der Aufräumarbeiten

Nun schaut die Finanzgruppe vorwärts: Sie will die Umsetzung ihrer One-Bank- Strategie in den nächsten anderthalb Jahren abschliessen. «Einige Pendenzen» müssten zwar noch aufgearbeitet werden. Doch die «operative Wiederherstellung» der CS sei «absolut gelungen», sagte Kielholz in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».

«Die Freude, ohne viel Baustellenlärm arbeiten zu können, haben wir allerdings erst noch vor uns», sagte Kielholz mit Blick auf die neue One-Bank-Strategie. Die CS will unter einer einheitlichen Marke zu einer global integrierten Finanzgruppe zusammenwachsen.

Angepeilter Milliardengewinn

Das soll sich auch in den Zahlen niederschlagen. Für 2007 peilt Kielholz einen Jahresgewinn in Höhe von 8 Mrd. Fr. an. «Dieses Ergebnis ist qualitativ anders zu gewichten als die Gewinne der 90er- Jahre: Es ist viel breiter abgestützt», erklärte Kielholz.

Kielholz, der dem CS-Verwaltungsrat seit 1999 angehört und das Gremium seit Januar 2003 präsidiert, will sich im Frühling zur Wiederwahl stellen: «Ich bin überzeugt, dass Kontinuität in der gegenwärtigen Phase sehr wichtig ist», sagte der 55-Jährige.

Unterschiedliche Kulturen

Auf die Frage, weshalb die seit 150 Jahren bestehende CS lange Zeit eine Baustelle geblieben sei, antwortete Kielholz: «Vielleicht war man zu sehr in die Innovation verliebt und hatte mehr Freude an der Innovation als an der Umsetzung.»

Kielholz räumte Probleme bei der Zusammenführung unterschiedlicher Geschäftsmodelle und Kulturen ein: «Man war ein First-Boston-Mann oder ein Private Banker, und der Private Banker hat den First-Boston- Mann nie wahnsinnig gemocht.» Dieses «Silo-Denken» solle nun überwunden werden.

(ht/sda)