KTI Medtech Award 2011 und erste Innovationsvoucher vergeben

Die KTI hat in Bern den mit 10'000 Franken dotierten KTI Medtech Award vergeben. Die stolzen Sieger Theo Lasser (EPFL) und Michael Friedrich (Aïmago) erhielten aus den Händen von KTI-Präsident Walter Steinlin den Gewinn in Form eines Valser Quarzitsteins und den Scheck über 10'000 CHF überreicht. Ihr Projekt wurde vom Fachpublikum mit rund 550 Anwesenden aus Forschung und Industrie als das Beste von drei nominierten Projekten ausgewählt.

Aïmago: Gewebedurchblutung sichtbar machen

Eine Hautverbrennung ist eine schmerzhafte Angelegenheit und bisher gestaltete sich die schnelle und genaue Bestimmung des Verbrennungsgrads als schwierig. Aïmago bietet mit ihrer neuentwickelten Kamera zur Messung der Gewebedurchblutung eine revolutionäre Lösung. Durch den Dopplereffekt kann per Laserstrahl das von den roten Blutkörperchen reflektierte Licht erfasst und die Qualität der Durchblutung bestimmt werden. Die präzise Messung der Gewebedurchblutung bietet nicht nur bei Hautverbrennungen viele Vorteile, sondern auch in der plastischen Chirurgie, bei der Wundheilung bei Diabetes und bei der Rheumatologie und Neurochirurgie. Diese zahlreichen Anwendungsgebiete ergeben ein vielversprechendes Geschäftspotenzial für die ehrgeizige Jungfirma aus Lausanne. Die Jungfirma wurde sowohl durch die F&E Projektförderung als auch das Start-up Coaching der KTI unterstützt. So absolvierte CEO Michael Friedrich vor zwei Jahren die Intensivkurse venture training und venture plan in Lausanne.

KTI-Innovationsvoucher für compliant concept

Als Reaktion auf den starken Franken hatte der Bundesrat bereits im Februar beschlossen, die Mittel für die KTI in den Jahren 2011 und 2012 aufzustocken. Mit den zusätzlichen Geldern hat die KTI in Rekordzeit das Pilotprojekt des Innovationsvouchers realisiert und diesen per 4. Juli 2011 lanciert. Die ersten drei Innovationsvoucher wurden durch den Vorsteher des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements EVD, Bundesrat Johann Schneider-Ammann, anlässlich des Medtech Events an besonders vielversprechende Forschungsprojekte im Bereich Life Sciences vergeben. Darunter ist auch das Startup compliant concept, dessen Idee - ein intelligentes Bett entwickelt, welches bettlägerige Patient/innen vor Druckgeschwüren schützt - sogar innerhalb eines venturelab-Kurses geboren wurde. CEO Michael Sauter konnte zudem als Gewinner von venture leaders seine Businessidee in Boston vorstellen und dort wertvolle Kontakte sammeln konnte. Durch den Innovationsvoucher der KTI, der effektive Hilfe bei der Suche nach einem geeigneten Forschungspartner bietet, will das Jungunternehmen bis Ende des Jahres ihr erstes Produkt auf den Schweizer Markt bringen.

Die KTI Medtech Initiative

Die KTI Medtech Initiative wurde im Jahre 1997 lanciert und hat seither rund 300 Projekte unterstützt. KTI Medtech verfolgt zwei Hauptziele: einerseits die Innovation und die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Medizinaltechnik zu unterstützen, und andererseits den Know-how-Transfer zwischen Forschung, Medtech-Firmen, Jungunternehmen und KMU zu stimulieren. Im Jahr 2010 erhielten 33 geförderte Projekte 10,2 Mio. Franken Bundesbeiträge. Die Wirtschaftspartner ihrerseits investierten 14,4 Mio. Franken in die Projekte.

(th/venturelab)