Hoffnung auf Rettungspaket treibt US-Börsen nach oben

Auch schlechter als erwartete Konjunkturdaten und eine Gewinnzielsenkung des Industriekonzerns General Electric konnten die Stimmung nicht trüben. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,8 Prozent im Plus auf 11'022 Punkten. Im Handelsverlauf pendelte er zwischen 10'827 und 11'129 Punkten.

Der breiter gefasste S&P-500-Index gewann knapp zwei Prozent auf 1209 Zähler. Der Technologie-Index Nasdaq ging mit einem Aufschlag von 1,4 Prozent und 2186 Punkten aus dem Handel.

In Erwartung des Hilfpakets

Im US-Kongress hatte sich zuvor eine zügige Verabschiedung des Rettungspakets abgezeichnet. Republikaner und Demokraten legten ihren Streit in wichtigen Fragen bei und bewegten sich deutlich aufeinander zu. Der einflussreiche demokratische Vorsitzende des Bankenausschusses des Senats, Christopher Dodd, erklärte, Vertreter beider Kongresskammern hätten sich im Grundsatz auf das Rettungspaket geeinigt.

Vor allem Finanz- und Techwerte profitierten von der positiven Stimmung. Die Aktie von JPMorgan Chase schloss 7,3 Prozent im Plus, das Papier der Bank of America legte knapp vier Prozent zu. Den S&P-Index trieb unter anderem die Aktie von IBM nach oben, sie ging über drei Prozent fester aus dem Handel.

Im Nasdaq notierte die Aktie des Computer- und Unterhaltungselektronikherstellers Apple 2,5 Prozent im Plus. Zu den Gewinnern gehörte auch Nike, die Aktie gewann bis Handelsschluss 9,7 Prozent.

Verhaltener Optimismus

Die derzeitigen Kursgewinne seien jedoch mit Vorsicht zu geniessen, warnte Keith Hembre von First American Funds. «Wir spielen noch immer defensiv und der Plan enthält nichts, was darauf hinweist, dass die Binnennachfrage verbessert oder der zyklische Abwärtstrend bei Wachstum, Arbeitsplätzen oder Unternehmensgewinnen umgedreht wird.»

Die Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg in der vergangenen Woche auf 493'000, von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit 448'000 neuen Anträgen gerechnet. Auch die Konsumgüternachfrage im August brach deutlicher ein als erwartet.

GE-Titel im Tief

Derweil bekommt der US-Industriegigant General Electric die Auswirkungen der Finanzkrise immer stärker zu spüren. Er schraubte seine Gewinnziele für das laufende Quartal und das Gesamtjahr nach unten. Ausserdem kündigte GE an, ein Aktienrückkaufprogramm auszusetzen. Die Aktie gab 4,4 Prozent nach.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,21 Milliarden Aktien den Besitzer. 2266 Werte legten zu, 885 gaben nach und 70 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,86 Milliarden Aktien 1664 im Plus, 1145 im Minus und 130 unverändert.

An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen Staatsanleihen um 06/32 auf 101-08/32. Sie rentierten mit 3,846 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 10/32 auf 101-24/32 und hatten eine Rendite von 4,394 Prozent.

(smw/sda)