Greenspan warnt vor Strafzöllen

Dies sagte Snow bei einer gemeinsamen Anhörung mit Greenspan vor dem Finanzausschuss des Senats. Der US-Notenbankchef ergänzte, mit Zöllen sei auch dem heimischen Arbeitsmarkt nicht geholfen. Denn hohe Einfuhrabgaben für Produkte aus China führten lediglich zu mehr Importen aus anderen Billiglohn-Ländern.

Yuen unterbewertet

Einige Kongress-Abgeordnete haben angesichts des rekordhohen US-Leistungsbilanzdefizits vorgeschlagen, mit Strafzöllen auf chinesische Einfuhren den Handelsvorteil des asiatischen Landes durch den fest an den Dollar gebundenen Yuan auszugleichen.

Vertreter der US-Industrie argumentieren, die chinesische Währung sei durch die Bindung um bis zu 40 Prozent unterbewertet, was die Preise für chinesische Importe künstlich niedrig halte. Das habe zehntausende Arbeitsplätze in den USA vernichtet.

Keine Jobs durch Aufwertung

Greenspan unterstützte grundsätzlich die Forderung der US-Regierung nach einem flexibleren Yuan-Wechselkurs. Je früher China darauf eingehe, desto mehr profitierten das Land selbst und die Weltwirtschaft, erklärte der Notenbankchef.

Er wies allerdings die Darstellung der US-Industrie zurück, eine Yuan-Aufwertung führe zu mehr Jobs in den USA. "Ich fürchte, dafür gibt es keine glaubhaften Belege", sagte Greenspan. Die USA verlangen seit fast zehn Jahren eine Flexibilisierung des Yuan. Chinas Regierung hat angekündigt, den Wechselkurs zu gegebener Zeit zu lockern.

(bert/sda)