Geringerer Energieverbrauch dank Sommerzeit

publiziert: Dienstag, 21. Mrz 2023 / 15:03 Uhr
Man solle nicht nur auf den Stromverbrauch schauen, sondern auch auf den Energieverbrauch von Gebäuden.
Man solle nicht nur auf den Stromverbrauch schauen, sondern auch auf den Energieverbrauch von Gebäuden.

Dübendorf, St. Gallen und Thun, 21.03.2023 - Die Abschaffung der Sommerzeit ist ein häufig - und hitzig - diskutiertes Thema. Dabei wird oft nur der Aspekt des Stromverbrauchs durch künstliche Beleuchtung betrachtet.

In einer neuen Studie haben Empa-Forschende nun analysiert, ob die Zeitumstellung auch einen Einfluss auf die benötigte Heiz- und Kühlenergie von Bürogebäuden hat und welche Rolle der Klimawandel dabei spielt. Das Ergebnis dürfte die Freunde der Sommerzeit erfreuen.

Am Wochenende ist es wieder soweit: Die Uhren werden um eine Stunde vorgestellt. Mit dem Beginn der Sommerzeit brechen ? wie in jedem Jahr - Diskussionen darüber aus, ob die Zeitumstellung abgeschafft werden soll oder nicht ? sowohl in der Politik als auch in der breiten Gesellschaft. Gegner argumentieren, dass die Zeitumstellung negative gesundheitliche Effekte wie Schlafstörungen mit sich bringt. Befürworter hingegen führen oft das Argument der Stromeinsparung ins Feld. Denn wenn es abends eine Stunde länger hell ist, wird weniger künstliches Licht benötigt. «Das war die ursprüngliche Intention hinter der Einführung der Zeitumstellung. Aus unserer Sicht macht es jedoch Sinn, nicht nur den Einfluss auf die Stromeinsparung bei der Beleuchtung, sondern auf den gesamten Energieverbrauch eines Gebäudes zu betrachten», erklärt Sven Eggimann. Gemeinsam mit seinem Kollegen Massimo Fiorentini und weiteren Forschenden des «Urban Energy Systems»-Labs der Empa hat er deshalb ermittelt, ob und wie die Zeitumstellung sich auf den Heiz- und Kühlenergieverbrauch auswirkt.

Früher nach Hause spart Energie

Die grundlegende Hypothese des Forscherteams lautete, dass Büroangestellte durch die Zeitumstellung im Sommer eine Stunde früher im Büro sind und dieses dadurch auch früher am Nachmittag wieder verlassen. Da der grösste Teil der Kühlleistung am späteren Nachmittag anfällt, kann dadurch Energie eingespart werden - unter der Annahme, dass bei einem leeren Büro die Kühlung heruntergefahren oder ganz abgestellt werden kann. Im Hinblick darauf, dass Gebäude immer intelligenter werden, wäre dies künftig relativ einfach zu bewerkstelligen. Um die Hypothese zu überprüfen, simulierten die Forschenden basierend auf Daten von verschiedenen Bürogebäuden in 15 US-amerikanischen Städten die aufgewendete Heiz- und Kühlenergie mit und ohne Sommerzeit für verschiedene Klimaregionen. Dabei wurden nicht nur das aktuelle Klima, sondern auch künftige Klimaszenarien bis 2050 mitberücksichtigt, um den Einfluss des Klimawandels miteinzubeziehen. Das ist zentral, denn die Veränderung des Klimas hat einen enormen Einfluss auf den Energieverbrauch eines Gebäudes. So fanden Empa-Forschende beispielsweise in einer anderen Studie heraus, dass in der Schweiz künftig aufgrund des Klimawandels der gleiche Bedarf an Kühl- wie an Heizenergie anfallen könnte.

Die Ergebnisse der neuen Studie zeichnen nun ein Bild, das die Befürworter der Sommerzeit freuen dürfte. «Die Umstellung auf die Sommerzeit kann die Kühlenergie eines Bürogebäudes um bis zu knapp sechs Prozent verringern. Gleichzeitig kann der Heizbedarf aufgrund des früheren Arbeitsbeginns am Morgen um bis zu 4.4 Prozent ansteigen. Da im Sommer aber viel mehr Kühl- als Heizenergie verbraucht wird, hat die Zeitumstellung gesamthaft gesehen einen positiven Einfluss auf die Energiebilanz eines Gebäudes», fasst Massimo Fiorentini zusammen. Über die unterschiedlichen Klimaszenarien und Klimazonen hinweg variierte die eingesparte Energie zwar ? die maximale totale Energieeinsparung lag bei 3 Prozent - sie schlug aber überall zu Buche. Obwohl dieses Ergebnis sich nur auf Bürogebäude in den USA bezieht, liefert es auch wertvolle Erkenntnisse für die Schweiz, denn die klimatischen Bedingungen sind für mehrere der simulierten Klimazonen vergleichbar.

Beitrag zum Klimaschutz

«Unsere Studie zeigt auf, dass die Zeitumstellung einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Politische Entscheidungsträger sollten deshalb in der Diskussion um die Abschaffung der Sommerzeit nicht nur die Stromeinsparung bei der künstlichen Beleuchtung, sondern den Einfluss auf die Energiebilanz von Bürogebäuden insgesamt berücksichtigen», so Eggimann. Gleichzeitig betonen die Forschenden, dass die Zeitumstellung nur eine von vielen Möglichkeiten ist, den Energieverbrauch eines Bürogebäudes zu beeinflussen. Auch die Verbesserung des Gebäudebestandes, Verhaltensänderungen oder eine generelle Anpassung der Arbeitszeit können einen Beitrag zur Energieeinsparung und damit zur CO2-Reduktion leisten - unabhängig davon, ob dazu die Uhren umgestellt werden müssen oder nicht.

(fest/pd)

Auf dem Dach des Moore Laboratory des Caltech wird Strom aus dem Weltall empfangen.
Auf dem Dach des Moore Laboratory des Caltech wird Strom ...
Ein Prototyp des Space Solar Power Project (SSPP) des Caltech hat erfolgreich seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, drahtlos Energie im Weltraum zu übertragen und zum ersten Mal nachweisbare Energie zur Erde zu senden. mehr lesen 
Solaranlagen sind eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Möglichkeit, Strom aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Doch nicht jeder Standort ist für den Bau einer Solaranlage geeignet. Es gibt einige ... mehr lesen
Viel Sonne ist sehr vorteilhaft, aber es gibt noch andere Standortfaktoren.
Publinews Spannende Neuigkeit aus der Welt der Elektromobilität: Der US-amerikanische Elektroautohersteller Tesla hat am vergangenen Wochenende den Bau einer neuen Megafactory in China angekündigt. Was bedeutet das für Tesla, für China und für die Zukunft der Energieversorgung? mehr lesen  
Man solle nicht nur auf den Stromverbrauch schauen, sondern auch auf den Energieverbrauch von Gebäuden.
Dübendorf, St. Gallen und Thun, 21.03.2023 - Die Abschaffung der Sommerzeit ist ein häufig - und hitzig - diskutiertes Thema. Dabei wird oft nur der Aspekt des Stromverbrauchs durch künstliche Beleuchtung ... mehr lesen  
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.wirtschaft.ch/ajax/top5.aspx?ID=1&col=COL_2_1
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    grüezi Wie lasterhaft Mitleid mitunter sein kann, beweisen Sie doch gerade ... Mo, 26.12.16 20:05
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Vom Tode träumt ein negrophiles Schäfchen doch ständig. Wenn tausende Frauen in England ... Mi, 28.09.16 11:58
  • HentaiKamen aus Volketswil 1
    Kommt wieder Aber leider eine RIESEN Verlust für Leser wie mich die nicht mit dem ... Sa, 13.08.16 01:13
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    sogar nach dem Tode hat die Kassandra noch die grösste Schnauze... jaja, diese ... Fr, 12.08.16 16:30
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wow, wie hat sich die gute Kubra gemausert! Ich danke auch Ihnen ganz persönlich für die vielen harten und ... Mi, 20.07.16 20:25
  • Pacino aus Brittnau 731
    Übrigens, wusstet ihr schon . . . . . . dass die Foren von AZ (Wanner), 20min. und Schweizer Fernsehen ... Mi, 29.06.16 15:20
  • PMPMPM aus Wilen SZ 235
    Und jetzt? Ist noch online...? Liebes news-Team, schade ist die Situation so, dass etwas aufhören ... Di, 28.06.16 22:43
  • kubra aus Berlin 3232
    Danke für die gelebte Pressefreiheit. Damit mein ich durchaus auch den ... Di, 28.06.16 16:09
.
Green Investment news.ch geht in Klausur Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in ... 21
Ein Jahr nach ihrer Gründung waren 93,7% der Unternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten weiterhin aktiv, nach fünf Jahren waren es noch 63,6%.
Startup News 2020 wurden in der Schweiz 40'188 Unternehmen neu gegründet In der Schweiz wurden im Jahr 2020 insgesamt 40'188 Unternehmen neu gegründet. Dies entspricht 7,1% aller in diesem Jahr aktiven Unternehmen. ...
Jedes dritte KMU in Deutschland hat 2011-2013 Energie eingespart.
KMU-Magazin Research Energiewende ist im Mittelstand angekommen Die kleinen und mittleren Unternehmen sind auf ...
 
News
         
Cyberangriffe können kriminellen, politischen und persönlichen Motiven entspringen.
Publinews Die Gefahr für Cyberangriffe wächst. In der Schweiz erhöhten sich die Zahl der Angriffe im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent. In einer weltweiten Studie ... mehr lesen
Digitale Arbeitsplätze verändern ein Unternehmen und erfordern ein gewisses Umdenken.
Publinews Die Digitalisierung übernimmt immer mehr Arbeit in verschiedenen Bereichen. Vor allem in der Arbeits- und Geschäftswelt lässt sich ... mehr lesen
Kunststoffe haben viele Vorteile.
Publinews Die Automobilindustrie ist ein wichtiger Motor für die wirtschaftliche Entwicklung in der ... mehr lesen
coffee
Publinews Geschäftsidee Café: Lohnt sich die Eröffnung eines Cafés im Jahr 2023?  Die besorgniserregenden Nachrichten reissen nicht ab. Mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS erhält die ... mehr lesen
Die richtige Strategie hilft, den Umsatz anzukurbeln.
Publinews Online-Marketing ist heute neben dem Vertrieb eine der wichtigsten Disziplinen, wenn es um die Erlangung von Markenbekanntheit ... mehr lesen
Ein Anlagefehler ist es, ohne einen genauen Plan am Aktienmarkt zu investieren.
Publinews Viele Laien versuchen an den Finanzmärkten oder an der Börse durch den Kauf von Aktien, Optionen oder anderen Wertpapieren schnelles Geld zu machen. ... mehr lesen
Wie sicher ist Online-Banking?
Publinews Die traditionellen Bankgeschäfte ganz einfach und unkompliziert im Internet auszuführen, ist heutzutage schon lange keine Zukunftsmusik mehr. mehr lesen
salzburg
Publinews Arbeiten in Salzburg: Wie stehen die Jobchancen?  Wenn man auf Jobsuche ist, kann es eine gute Option sein, sich in Österreich umzuschauen. Besonders die Stadt Salzburg, die mit ihrer ... mehr lesen
Ziel: Zufriedene Kunden.
Publinews Für Kleinunternehmen ist glaubwürdiger Klimaschutz ein wichtiger Faktor, um im Wettbewerb zu bestehen und ihre Position am Markt zu ... mehr lesen
Gewerblicher Strom wird in der Regel von denselben Versorgungsunternehmen geliefert, die auch Strom für Privathaushalte liefern.
Publinews Elektrizität ist schon lange ein nicht wegzudenkender Bestandteil unseres Lebens geworden. Sie wird für den Betrieb von Geräten, Lampen, Computern und sogar für ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Wirtschaft Marken
   Marke    Datum
08.06.2023
BL Logo
BL
08.06.2023
08.06.2023
08.06.2023
08.06.2023
    Information zum Feld
Bitte geben Sie hier einen Markennamen ein wie z.B. 'Nespresso'
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute So Mo
Zürich 14°C 28°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Basel 15°C 30°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
St. Gallen 13°C 25°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Bern 14°C 26°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Luzern 15°C 28°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Genf 17°C 24°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen recht sonnig
Lugano 16°C 26°C gewitterhaftleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig vereinzelte Gewitter vereinzelte Gewitter
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten