Energiepolitik

Gegner der Mühleberg-Nachrüstung schalten Regulierungsbehörde ein

publiziert: Montag, 21. Okt 2013 / 12:06 Uhr
Es gebe «deutliche Indizien» dafür, dass «keine effiziente Produktion» gewährleistet sei, sagte SP-Präsident Roland Näf.
Es gebe «deutliche Indizien» dafür, dass «keine effiziente Produktion» gewährleistet sei, sagte SP-Präsident Roland Näf.

Bern - SP, Grüne und Konsumentenschützer wollen verhindern, dass die kleinen Strombezüger die Zeche für eine «unsinnige» Nachrüstung des AKW Mühleberg zahlen müssen. Sie haben deshalb die Regulierungsbehörde eingeschaltet.

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Die Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom) soll prüfen, ob der bernische Energiekonzern BKW die zusätzlichen Kosten für den Weiterbetrieb des AKW «nach Belieben» auf ihre Kunden überwälzen darf. Vertreter von SP und Grünen verlangen von der ElCom einstweilen eine Vorprüfung, also eine unentgeltliche Stellungnahme.

Die BKW wollen bis Ende Jahr entscheiden, ob sie das AKW Mühleberg nachrüsten. Entscheidend ist aus Sicht des Konzerns, ob sich das rechnet. Schätzungen gehen von Kosten im dreistelligen Millionenbereich aus - je nachdem, wie umfassend die vom Bund verlangten Nachrüstungen sind.

Für die bernische SP, die kantonalen Grünen und die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) ist klar, dass die Rechnung in keinem Fall aufgehen kann. Schon heute produziere das AKW Mühleberg unrentabel, erklärten sie am Montag vor den Medien. Mit der Nachrüstung könnte der Strom aus Mühleberg doppelt so teuer werden wie der erwartete Marktpreis.

Das aber widerspreche der Gesetzgebung. Zwar dürfen die Atomkonzerne seit der Änderung der Stromversorgungsverordnung vom März 2013 den gebundenen Kunden auch Kosten überwälzen, die über dem Marktpreis liegen. Das sei aber nur dann zulässig, wenn eine «effiziente Produktion» gewährleistet sei.

Stilllegung «kostengünstigste Lösung»

Im Fall Mühleberg gebe es «deutliche Indizien» dafür, dass dies nicht der Fall sei, sagte der bernische SP-Präsident Roland Näf. «Ein bereits unrentables Werk nachzurüsten, damit es angeblich sicherer wird, bedeutet, die Kosten für die Kleinkunden weiter zu erhöhen», befand SKS-Geschäftsleiterin Sara Stalder.

Der Konsumentenschutz wehre sich gegen diese ungerechtfertigte Kostensteigerung, betonte sie. Für den Vizechef der Berner Grünen, Jan Remund, wäre die rasche Stilllegung des AKW Mühleberg sowieso «die sauberste und kostengünstigste Lösung».

In ihrem Kampf gegen die Nachrüstung berufen sich die AKW-Gegner auf eine Studie von Rudolf Rechsteiner. Der Basler SP-Politiker kommt darin zum Schluss, dass sich die Nachrüstung in keinem Fall rechnen könne. Atomstrom werde von den kleinen Kunden in riesigen Mengen subventioniert.

Die ElCom schütze die AKWs, wenn sie nichts unternehme. «Deshalb hoffen wir auf eine faire Untersuchung und auf die Durchsetzung der gesetzlichen Bestimmungen.»

Kampf mit verschiedenen Mitteln

Sollte die BKW tatsächlich die Nachrüstung beschliessen, könnten die AKW-Gegner eine Beschwerde wegen Verletzung der Stromversorgungsgesetzgebung nachreichen. Daneben geht ihr Kampf auf politischem Weg weiter, zunächst mit der Initiative «Mühleberg vom Netz», die bald vors bernische Stimmvolk kommt.

(ig/sda)

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...der treibende Faktor in Sachen Kernkraftgegnerschaft, müssten die Gegner konsequent die sofortige Stillegung aller Meiler fordern. Alles andere verrät, dass die Sicherheitsargumente nur Feigenblätter für die dahinterstehende Ideologie sind.

"Wir fühlen uns durch Kernkraftwerke bedroht, darum verhindern wir den Einsatz von Geldmitteln für die Verbesserung der Sicherheit und befürworten ein Abschalten bis in 20 Jahren."

Etwa so.

Auch hier dringt die Tendenz zum Richterstaat immer mehr durch. Statt die ganze Frage - wie es sich für eine anständige Demokratie gehören würde - an der Urne endlich zu klären, wird nach angelsächsisch antidemokratischer Methode immer öfter auch bei uns versucht, Gesetzesänderungen und politische Reformationen durch Richtersprüche zu veranlassen.

Das Römische Recht kennt aber diese Art Richterrecht nicht. Das ist ein Fremdeinfluss theokratischer Kulturen oder deren Schwestern, den Plutokraten.
Richterrecht ist mit Demokratie nicht vereinbar. Solche Fragen gehören an die Urne, nicht aufs Richterpult. Es darf nicht sein, dass ein einzelnes Gericht Entscheide fällen kann, um damit politische Weichen zu stellen.
Genauso werden immer mehr Urnenentscheide nachträglich vor fremden Gerichten angefochten. Dabei ist das sog. "internationale Recht" eine Voodoo-Box, die ständig durch irgendwelche Experten (=nicht gewählte) erweitert wird. Mit solchen Grundsatzentscheiden versucht man dann, Volksentscheide auszuhebeln.

Da wird auf der einen Seite laufend der Verlust an eigener Kultur und der zunehmende Einfluss fremder Kultur gerügt, aber diese Seite fremden Einflusses scheint niemanden zu stören.
Dabei nagt diese Art fremder Rechtskultur entscheidend an unseren Grundfesten. Im Gegensatz zu 20 Burkaträgerinnen im Land.
Links-Grüne Logik
Die Sicherheit des AKW's bemängeln und gleichzeitig die Nachrüstung verhindern? - Abschalten ist sicher die billigste Lösung: ohne Strom auch keine Stromrechnung. - Wie teuer uns die sog. "alternative Energie" zu stehen kommt, wird sich noch weisen.
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    Kommt wieder Aber leider eine RIESEN Verlust für Leser wie mich die nicht mit dem ... Sa, 13.08.16 01:13
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    sogar nach dem Tode hat die Kassandra noch die grösste Schnauze... jaja, diese ... Fr, 12.08.16 16:30
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    Übrigens, wusstet ihr schon . . . . . . dass die Foren von AZ (Wanner), 20min. und Schweizer Fernsehen ... Mi, 29.06.16 15:20
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