Gazprom investiert Milliarden für neue Gasfelder

Gazprom-Chef Alexej Miller kündigte an der Generalversammlung in Moskau an, dass zur Erkundung neuer Gasfelder bis 2010 jährlich bis zu 1,9 Mrd. Euro ausgegeben werden sollen - ein Plus von 250 Prozent. Der Zuwachs an Vorräten übertreffe weiter den Verkauf.

Miller erhöhte die Prognose für den diesjährigen Förderumfang auf 563 Milliarden Kubikmeter. Das sei im Vergleich zu 2007 ein Anstieg von 14,4 Milliarden Kubikmeter.

Zugleich sprach sich der Chef des vom Kreml kontrollierten Konzerns für die Schaffung eines europaweiten Netzes mit Gas-Tankstellen als Alternative zu den hohen Benzinkosten aus - unter Beteiligung von Gazprom. Für die nächsten zehn Jahre sei keine bessere Alternative zum Rohöl in Sicht als Gas.

«Versuche, die traditionellen Motortreibstoffe durch biologische zu ersetzen, haben nur zur Gefahr einer globalen Lebensmittelkrise geführt», betonte Miller.

Als globales Energieunternehmen positionieren

Gleichwohl werde die Öltochter GazpromNeft die Förderung von zuletzt 34 Millionen Tonnen (2007) bis zum Jahr 2020 etwa verdreifachen. Gazprom will sich als ein globales Energieunternehmen positionieren und setzt daher verstärkt auf die Ölgewinnung.

In einem Interview mit der «Financial Times» sagte Miller, dass Gazprom in den kommenden Jahren nicht nur eines der grössten Unternehmen der Welt, sondern auch das einflussreichste im Energiesektor sein werde.

Nach Darstellung von Miller soll die russische Wirtschaft die Energieträger weiter zu günstigen Preisen beziehen. Andere Länder müssten jedoch mit Preissteigerungen rechnen.

Der 66-jährige frühere Regierungschef und jetzige Vize-Regierungschef Viktor Subkow wurde erwartungsgemäss zum neuen Verwaltungsratspräsidenten gewählt. Subkow ist ein enger Vertrauter des jetzigen Ministerpräsidenten Wladimir Putin.

(dl/sda)