Der «G3DP» genannte Prozess nutzt dabei kleine Stückchen gewöhnlichen Kalk-Natron-Glases, die auf gut 1000 Grad erhitzt werden. Das Material läuft dann ähnlich zähflüssigem Honig aus einer Düse, wenn es in die gewünschte Form gebracht wird. So entstehen beispielsweise beeindruckende durchsichtige Glasgefässe.
Tests mit Kalk-Natron-Glas
Das MIT-Team hat einen speziellen 3D-Drucker für sein additives Fertigungsverfahren gebaut, der beispielsweise dank einer speziellen Keramikdüse den nötigen Temperaturen von knapp über 1000 Grad standhält. Für eine Studie, die im September in «3D Printing and Additive Manufacturing» erscheint, haben die Forscher mit Kalk-Natron-Glas die im Alltag die gängigste Variante verarbeitet. Dieses Glas kann ihr Gerät ähnlich wie andere additive Druckverfahren mit anderen Materialien langsam zur gewünschten Form auftragen.
Der Druck mittels G3DP bleibt nicht auf einfache Formen beschränkt. Das zähflüssige Material kann auch zu recht komplexen Strukturen verarbeitet werden, was regelrecht künstlerisch anmutende Glas-Designs erlaubt. Zudem konnten die Forscher nachweisen, dass auch der Druck mit gefärbtem Glas möglich ist, was zusätzliche Gestaltungsoptionen bietet. Einige Beispiele dafür, was für Glaskreationen G3DP erlaubt, werden 2016 in einer Ausstellung im Cooper Hewitt, Smithsonian Design Museum zu sehen sein.
(bert/pte)