Von friedlichen Protesten begleitet

G-7-Gipfel in Ottawa eröffnet

publiziert: Samstag, 9. Feb 2002 / 11:57 Uhr

Ottawa - Begleitet von friedlichen Protesten haben die Finanzminister und Notenbankchefs der sieben wichtigsten Industrieländer (G 7) am Freitagabend (Ortszeit) in der kanadischen Hauptstadt Ottawa ihre Beratungen aufgenommen.

Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen die weltweiten Konjunkturaussichten, die schwere Wirtschaftskrise in Argentinien, anhaltende Rezession in Japan und die ersten Anzeichen für einen Aufschwung in den USA.

Beobachter erwarten von den G 7 eine zurückhaltende Einschätzung der argeninischen Anstrengungen zur Bewältigung der schweren Finanzkrise. Buenos Aires müsse die Geldpolitik noch eindeutig formulieren, hiess es im Vorfeld der Tagung in Kreisen der deutschen Regierung.

Koordinierte Aktionen

Die Bewältigung der Kapitalverluste im argentinischen Bankensektor gehöre zu den ganz grossen Problemen. Kreditzusagen sind in Ottawa nicht zu erwarten. Bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorfinanzierung wollen die Teilnehmer über Fortschritte bei dem Einfrieren von Bankguthaben von militanten Gruppen beraten.

Nach Angaben von US-Finanzminister Paul O´Neill wurden seit den Anschlägen vom 11. September in 149 Ländern Konten mit zusammen 104 Mio. Dollar blockiert. "Wir können aber noch mehr tun", sagte O´Neill. Er wolle mit den G 7 koordinierte Aktionen in allen Ländern vereinbaren.

Mehr Konjunkturanreize

O´Neill will seine Amtskollegen zudem drängen, die Wirtschaft mit mehr Konjunkturanreizen aus dem Tief zu holen. "Den Lebensstandard in aller Welt zu heben ist das wichtigste Ziel, und die G-7-Länder müssen alle zu einem starken und lebhaften Wachstum beitragen, um das möglich zu machen", sagte O´Neill vor den Beratungen.

Die US-Wirtschaft zeigt nach elf Zinssenkungen und den Steuersenkungen des vergangenen Jahres erste Anzeichen einer Erholung. Neben den G-7-Ministern wird auch der russische Finanzminister Alexej Kudrin erwartet. Zu den G-7- Staaten gehören Grossbritannien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien und die USA.

(bb/sda)

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