Finanzwerte belasten Schweizer Börse

Der Blue Chip-Index Swiss Market Index (SMI) beendete den Handel 0,7 Prozent im Minus bei 9073,33 Punkten. 22 der 25 SMI-Werte gaben nach und drei legten zu. Der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,73 Prozent auf 7405,11 Punkte.

Die weitere Marschrichtung dürfte vor allem von den Unternehmensergebnissen für das zweite Quartal abhängen, hiess es. Zuvor dürfte der Markt aber noch von einer Reihe von US-Daten und dem für Donnerstag erwarteten Zinsentscheid der US-Notenbank (FED) beeinflusst werden.

Roche leicht im Minus

Die Pläne des Pharmakonzerns Roche das US-Unternehmen Ventana gegen dessen Willen zu übernehmen, fanden Anklang. Händler sagten, die Übernahme sehe auf den ersten Blick etwas teuer aus.

Aber Roche habe bisher bei Übernahmen stets eine gutes Händchen gehabt, so dass sich auch dieser Schritt sich unter Umständen auszahlen dürfte. Der «Bon» litt im späten Geschäft unter Abgaben aus Übersee und verlor dabei 0,3 Prozent.

Auch die Aktien von Novartis rutschten im Verlauf in die Minuszone. Nestlé dagegen drehten plötzlich nach oben und schlossen leicht fester.

Banken unter Druck

Die Angst vor einer Ausweitung der Probleme im Geschäft mit zweitklassigen US-Hypotheken setzten vor allem die Banken unter Druck. Die Marktteilnehmer neigen laut Händlern allmählich dazu, sich aus dem Sektor zurückziehen.

Die Titel von UBS (-1,07 Prozent) und Credit Suisse (-2 Prozent) büssten an Terrain ein. Bei den Aktien von Vermögensverwaltern sanken Julius Bär 0,5 Prozent. Vontobel waren fast unverändert.

Tiefere Kurse verzeichneten auch die Versicherungen. Zurich sackten um 2 Prozent ab. Swiss Re, Bâloise und Swiss Life verloren gut ein Prozent.

Gewinnmitnahmen

Zyklische Aktien litten zunehmend unter Gewinnmitnahmen. Angesichts der guten Konjunktur und anhaltender Übernahmespekulationen hatten sich die Kurse in letzter Zeit aber auch gut entwickelt. Die Titel von ABB büssten gut 1 Prozent ein.

Die Papiere von Clariant und Ciba erhielten nur kurz Auftrieb, nachdem bekannt wurde, dass die niederländische Basell die US-Chemiefirma Huntsman für knapp 10 Mrd. Dollar übernehmen will. Ciba und Clariant gelten ebenfalls als Übernahmekandidaten. Die Papiere beider schlossen aber im Minus.

Barry Callebaut mit Kurseinbussen

Auch die Titel Sulzer und Oerlikon wiesen zum Teil kräftige Einbussen auf. Mehr als 1 Prozent verloren auch die Aktien des Luxusgüterherstellers Richemont. Auch die Titel von Swatch gaben 0,7 Prozent nach.

Die Titel von Barry Callebaut sanken um mehr als 3 Prozent. Die Firma will demnächst den Quartalsumsatz veröffentlichen. Zwei Prozent zulegen konnten Galenica. Die Firma erhielt für das Eisenpräparat Ferinject die EU-Zulassung.

Starke Gewinne verbuchten auch Golay Buchel. Der Schmuckhändler fasst den Einstieg ins Bankgeschäft ins Auge. Implenia-Aktien gaben 4,5 Prozent nach. Die österreichische Strabag will Implenia nach Aussagen ihres Chefs nicht übernehmen.

(ht/sda)