Fiat-Belegschaft blockiert Hafen von Palermo

Die Arbeitnehmer und ihre Familienangehörige, die sich gegen die am 2. Dezember geplante Stilllegung der Produktionswerke von Termini Imerese wehren, belagerten alle Eingänge des Hafens. Das Gelände war weder für das Personal noch für Fahrzeuge zugänglich.

Wegen der Protestaktion wurde in ganz Palermo der Verkehr lahm gelegt. Die Polizei versuchte vergebens, die Fiat-Belegschaft zu überreden, auf ihren Protest zu verzichten. Wir wollen so lang weitermachen, bis wir Garantien erhalten, dass die Fiat-Werke offen bleiben, sagte ein Sprecher der Demonstranten.

Seit Donnerstag belagern die rund 1800 Arbeitnehmer und ihre Familien die Fabrikanlagen und verhindern die Auslieferung von Autos. Am Samstag war es zu erheblichen Spannungen gekommen, als aufgebrachte Arbeiter einige Autos in Brand gesetzt hatten.

Die japanische Autogruppe Toyota bekundete derweil ihr Interesse an den sizilianischen Produktionsanlagen von Fiat. Nach Angaben der Tageszeitung Corriere della Sera gibt es Kontakte zwischen Fiat und Toyota, um die Möglichkeit eines Erwerbs der Fiat-Werke zu sondieren.

Toyota, drittgrösster Autoproduzent der Welt, sucht nach einer Einstiegsmöglichkeit auf dem europäischen Markt. Noch in dieser Woche soll ein Manager-Team unter der Leitung des Europa-Chefs von Toyota die Fiat-Spitze treffen. Die Toyota-Manager wollen zudem mit führenden sizilianischen Politikern sprechen.

Angeblich fordert Toyota staatliche Unterstützung, um die Belegschaft ein Jahr lang freizustellen. Dies sei nötig, um die Werke umzustrukturieren, hiess es. Danach sollen die Arbeitnehmer wieder eingestellt und die Produktionsanlagen ausgebaut werden.

(bert/sda)