Fed schickt US-Börsen mit Zinsentscheidung auf Talfahrt

publiziert: Dienstag, 11. Dez 2007 / 23:07 Uhr

New York - Die Federal Reserve hat die US-Börsen am Dienstag mit ihrer Zinsentscheidung auf Talfahrt geschickt. Die drei grossen Indizes verloren jeweils mehr als zwei Prozent, nachdem die US-Notenbank den Leitzins auf 4,25 von 4,50 Prozent reduziert hatte.

Zu den Gewinnern gehörten heute die Papiere von AT&T.
Zu den Gewinnern gehörten heute die Papiere von AT&T.
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Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 2,1 Prozent tiefer bei 13'432 Punkten. Im Verlauf pendelte er zwischen 13'413 und 13'780 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index sank um 2,5 Prozent auf 1477 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor ebenfalls 2,5 Prozent auf 2652 Punkte. In Frankfurt ging der Dax mit 8009 Zählern 0,3 Prozent tiefer aus dem Handel.

Vor allem Bankentitel und die Papiere grosser Hersteller rutschten nach Bekanntgabe der Fed-Entscheidung deutlich ab. Beide Branchen profitieren von niedrigeren Zinsen. So zogen die Aktien von Boeing und American Express den Dow nach unten. Boeing-Titel fielen 4,3 Prozent, die Aktien von American Express gaben mehr als fünf Prozent ab.

Im S&P-500 gehörten vor allem die Papiere der Bank of America und der Citigroup zu den grössten Verlierern. Beide gaben jeweils mehr als vier Prozent nach.

Immobilienkrise zieht weitere Kreise

Die Immobilienkrise zieht unterdessen zum Unmut der Börsianer immer weitere Kreise. So kündigte die Hypothekenbank Washington Mutual an, ihre Dividende drastisch zu kürzen und 3000 Mitarbeiter zu entlassen. Die Aktien des Instituts fielen um mehr als zwölf Prozent.

Auch vom zweitgrössten US-Hypothekenfinanzierer Freddie Mac kamen Hiobsbotschaften: Instituts-Chef Richard Syron kündigte mögliche Zahlungsausfälle von bis zu zwölf Milliarden Dollar an und warnte, das Schlimmste auf dem Immobilienmarkt stehe erst noch bevor. Die Papiere von Freddie Mac rutschten mehr als zehn Prozent ab, auch die Titel des Rivalen Fannie Mae verloren mehr als sieben Prozent.

Zu den Gewinnern gehörten dagegen die Papiere von AT&T. Die Telefongesellschaft hob ihre Quartalsdividende an und legte einen neuen Plan zum Rückkauf von Aktien fest. Die Börse honorierte dies mit einem Plus von 4,1 Prozent.

Auch die Papiere von Texas Instruments zogen an: Der Halbleiterhersteller hob wegen der unerwartet hohen Nachfrage nach Handy-Chips seine Geschäftsprognosen für das vierte Quartal an. Die Aktien gewannen 0,8 Prozent hinzu.

Stock Exchange

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,55 Milliarden Aktien den Besitzer. 513 Werte legten zu, 2678 gaben nach und 64 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,22 Milliarden Aktien 631 im Plus, 2381 im Minus und 97 unverändert.

An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 48/32 auf 102-6/32. Sie rentierten mit 3,979 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 82/32 auf 108-20/32 und hatten eine Rendite von 4,470 Prozent.

(smw/sda)

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