Expo kostet Bund 930 Millionen Franken

Die Ausgaben wurden zwar lediglich um 10 Mio. überschritten, aber bei den Einnahmen fehlen 465 Mio. Franken. Diese Zahlen gab die Expo-Direktion in Biel bekannt. Generaldirektorin Nelly Wenger zeigte sich dennoch überzeugt, dass die Schweizerinnen und Schweizer die Schweiz der Expo.02 geliebt haben.

Die Expo.02 habe zu einer Nachfrage nach einer neuen schweizerischen Identität geführt. Die Baustelle eines neuen Patriotismus sei dank der Expo offen, sagte Wenger.

Wenger hatte nach eigenen Angaben manchmal Mühe mit der unklaren Trennung zwischen Auftraggeber und Macher der Expo. Es waren nicht wir, die Organisatoren, die die Notwendigkeit einer Landesausstellung erfunden haben, sagte sie.

Der Auftrag sei von der Politik gekommen. Sie hätte sich darum gewünscht, dass die öffentlichen Gelder unter weniger dramatischen Umständen ins Projekt geflossen wären, so Wenger. Das hätte die Sponsorensuche erleichtert und wäre auch für uns weniger erniedrigend gewesen.

Massiv unter den Erwartungen blieben die Einnahmen während der Betriebsphase der Expo: Mit dem Ticketverkauf verdiente die Expo statt der geplanten 297 Mio. nur 182 Mio. Finanziell ungenügend waren auch die Einnahmen aus dem Betrieb (Iris-Schiffe, Unterkunft, Restauration usw.) und den Events (insgesamt 65 statt 150 Mio.).

Die Expo begründet dies mit dem Kundenverhalten, das nicht den Erwartungen entsprochen habe. So bevorzugten die Menschen die 1-Tages-Pässe oder die billigen Abendtickets. Zudem war die Zahl der Tagestouristen hoch. Die Expo rechnete mit mehr Übernachtungen.

Laut Marketing-Chef Rainer Müller besuchten schätzungsweise 500 000 Ausländer die Landesausstellung. Damit liege man 50 Prozent unter den Erwartungen. Müller macht dafür das Tourismus-Tief, den teuren Schweizer Franken, die Einführung des Euro und das Image der Schweiz im Ausland verantwortlich.

(bert/sda)