Europäische Zentralbank tastet die Zinsen nicht an

Der EZB-Rat habe angesichts der grossen Unsicherheit über das künftige Wachstum und dessen Auswirkungen auf die mittelfristige Inflation alle Argumente intensiv diskutiert, sagte EZB-Präsident Wim Duisenberg nach der Ratssitzung.

Wir sind dabei geblieben, die Zinsen unverändert zu lassen, werden aber die Abwärtsrisiken für das Wachstum genau beobachten, sagte Duisenberg. Auch die flankierenden Zinssätze tastete die Notenbank nicht an.

Einer Zinssenkung der EZB stehen nach Einschätzung von Experten Hindernisse im Weg. Dennoch schätzen mehr und mehr Analysten die Konjunkturaussichten als so trüb, dass eine Zinssenkung gerechtfertigt wäre. Die gesamte Euro-Zone gerate in einen Abschwung, und Deutschland sei nur noch um Haaresbreite von einer Rezession entfernt.

Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) liess ihr Zinszielband für den Drei-Monats-Libor unverändert auf 0,25 bis 1,25 Prozent. Die SNB betreibe schon längere Zeit eine expansive Zinspolitik und führe diese weiter, sagte SNB-Sprecher Werner Abegg auf Anfrage.

Ebenfalls unverändert bei 4 Prozent liess die Bank von England (BoE) den Leitzins. Viele Analysten hatten mit einer Senkung um 0,25 Prozentpunkte auf 3,75 Prozent gerechnet. Die BoE begründete ihre Entscheidung nicht.

Am Mittwoch hatte die US-Notenbank Fed ihre Leitzinsen unerwartet deutlich verringert. Sie begründete diesen Schritt mit der Verunsicherung bei Firmen und Verbrauchern durch einen möglichen Irak-Krieg.

Mit dem um einen halben Prozentpunkt gesenkten Satz von 1,25 Prozent liegt das Zinsniveau in den USA nun auf dem niedrigsten Stand seit 41 Jahren.

(bert/sda)