Spin-offs, die in der Anfangsphase beraten und mit Risikokapital versorgt werden, weisen die höchste Wertsteigerung auf und schaffen auch am meisten Arbeitsplätze. Deshalb sind ETH-Spin-offs erfolgreicher als andere Schweizer Jungunternehmen, wie eine neue Studie zeigt. Entscheidend für den Erfolg ist auch die Frühfinanzierung, wie sie die Initiative venture kick betreibt.
Gerd Scheller (ETH transfer), ETH-Vizepräsident Peter Chen, Marjan Kraak, ETH transfer, Ralph Eichler, Präsident der ETH und ETH-Rektorin Heidi Wunderli-Allenspach präsentieren die Studie der Weg zu 130'000 Franken Startkapital
www.venturekick.ch
die Lust am Unternehmertum
www.venturelab.ch/dt/vChallenge.asp
Neun von zehn haben überlebt
Die Überlebensrate der ETH-spin-offs ist ausserordentlich hoch: 115 von 130 ETH-Spin-offs (rund 90 Prozent) sind noch im Geschäft. Bei allen andern Schweizer Jungfirmen liegt dieser Wert bei rund 50 Prozent.
Mehr als 900 neue Jobs in zehn Jahren
Sie überleben nicht nur, sondern schaffen auch neue Arbeitsplätze: 918 Jobs in zehn Jahren. Das sind im Schnitt sieben Jobs pro Betrieb – doppelt so viele wie bei Schweizer Startups allgemein. An der Spitze liegen dabei die Informationstechnologien (258), gefolgt von Biotech/Pharma (126) und Sensors/Analytics (121). Zudem: Die meisten dieser Stellen sind qualifiziert und hoch qualifiziert. Alles in allem, so schätzen die Autoren der Studie, haben die ETH-Spin-offs zwischen 1998 und 2007 rund 1500 direkte und indirekte Arbeitsplätze geschaffen.
Höhere Wertschöpfung mit Risikokapital
Entscheidend für Wachstum und Wertschöpfung der Spin-offs ist der Zugang zu Förder- und Risikokapital. Die Studie zeigt, dass ETH-Spin-offs im Vergleich zu allen Schweizer Startups sechsmal mehr Mittel erhalten haben. Firmengründer ohne Risikokapital oder Business Angel investieren durchschnittlich 110'000 Franken in ihr Unternehmen. Sie erzielen im Schnitt nach fünf Jahren eine Wertsteigerung von 490'000 Franken. Startups mit Venture Capital können eine viermal höhere Wertsteigerung erwarten!
Finanzierungslücke
Diese Unterstützung durch Risikokapital und Business Angels ist in der Schweiz aber nach wie vor geringer als in andern Ländern. Der Vergleich mit Grossbritannien zeigt, dass dort fast 60 Prozent der Spin-offs eine solche Förderung bekommen – bei den ETH-Spin-offs sind es bloss 27 Prozent auf diese Weise unterstützt werden.
Initiativen wie venture kick sind nötig
Ganz besonders in der Anfangsphase (Seed Phase) ist es für Firmengründer in der Schweiz nach wie vor schwierig, an Risikokapital zu kommen. «Wir wollen die Rahmenbedingungen für erfolgreiche Spin-offs aus unserer Hochschule weiter verbessern und darauf hinwirken, dass sie in der ersten Phase leichter Zugang haben zu Risikokapital nach der Unternehmensgründung», kommentiert Peter Chen, Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen der ETH Zürich. Die private Gründungsinitiative venture kick ist hier vorangegangen: sie leistet eine wichtigen Beitrag zur Schliessung der Finanzierungslücke.
Die Studie im Wortlaut
(Die Studie von Ingvi Oskarsson und Alexander Schläpfer ist eine Masterarbeit an der London Business School Sie ist zu finden unter: http://www.vpf.ethz.ch/transfer/ETH_Zurich_spin-offs.pdf)
(IFJ)
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