Erfolgreich über die Grenzen der Schweiz hinaus

Die Studie

Die «Economist Intelligence Unit» veröffentlichte in Zusammenarbeit mit EF Education First kürzlich die Ergebnisse der Studie «Competing Across Borders: How cultural and communication barriers affect business». Die Konklusion des «Economist» war, dass sich die meisten der befragten Firmen bereits über die Auswirkungen von interkulturellem Verständnis bzw. Missverständnis auf Umsatz und Gewinn des Unternehmens bewusst sind, jedoch aktuell noch zu wenig dafür tun dieser Herausforderung im internationalen Geschäft aktiv zu begegnen.

Während vorangehende Krisen Unternehmen eher dazu bewogen haben sich auf Ihre Heimat-/Kernmärkte zu konzentrieren und von risikoreichen Expansionen abzusehen, setzen Firmen während der aktuellen Krise erstaunlicherweise auf Internationalisierung als Heilmittel. So geben neun von zehn befragten Unternehmen an, dass sie in den nächsten drei Jahren einen Anstieg ihrer internationalen Kunden erwarten. 78% der Unternehmen fest, dass sie in den nächsten drei Jahren weitere internationale Niederlassungen gründen werden.

69% der befragten Unternehmen gaben an, dass interkulturelle bzw. internationale Zusammenarbeit ein fixer Bestandteil des Unternehmensgebarens ist. Somit hat sich die Frage ob interkulturelles Know-How und profunde Sprachkenntnisse für Unternehmen überhaupt relevant sind gleich vorweg beantwortet. Ebenfalls naheliegend ist, dass die gefragteste Sprache in der Wirtschaft Englisch ist - sie wird von 69% der Firmen als Voraussetzung für die geplante Expansion betrachtet, Chinesisch ist auf dem zweiten Platz mit knappen 8%, gefolgt von Spanisch mit 6%.

Die Mehrheit der befragten Unternehmen, 57%, war sich auch einig, dass schlechte Sprachkenntnisse zu einem tatsächlichen, wirtschaftlichen Risiko führen. 63% der Unternehmen gaben sogar an, dass sie durch schlecht funktionierende, internationale Kommunikation konkret an Produktivität verlieren. So ist es nicht verwunderlich, dass 65% Sprache und Kultur als eine essentielle Hürde bei der Generierung von Marktanteilen ausserhalb des Heimatmarktes sehen. Die Hälfte der Firmen gab sogar an, dass aufgrund von kulturellen und sprachlichen Barrieren bei ihnen bereits grenzüberschreitende Projekte gescheitert sind.

Kein Wunder also, dass fast 90% der befragten Firmen angaben, dass ein sprachlich und interkulturell besser geschultes Personal einen direkten positiven Effekt auf den Umsatz hätte.

Länder- und Branchenunterschiede

Natürlich gibt es grosse Unterschiede der Englischkenntnisse zwischen den Ländern und unterschiedlichen Branchen. Die Länder mit den besten Englischkenntnissen sind keine Überraschung - ganz Skandinavien und Holland, dicht gefolgt von Belgien, Österreich, Ungarn, Deutschland und Polen. Die Schweiz ist seit der letzten Erhebung um vier Plätze nach hinten gerutscht. Somit sind die Schweizer nun auf Platz 15 von 54 erhobenen Ländern. Auch bei den Branchen sind die Topplätze naheliegend - Tourismus und Unternehmensberater.

Schlusslichter beim Länderranking sind Saudi Arabien, Thailand und Lybien. Beim Branchenvergleich schneiden der Energie und Bergbau Sektor, sowie die Nahrungsmittel und Tabakbranche am schlechtesten ab. Betrachtet man nun Nationalität in Verbindung mit der Branche so weisen norwegische Unternehmensberater, holländische Mitarbeiter der Telekommunikationsbranche und holländische Bänker das höchste Englischniveau auf. Schlusslichter sind chilenische Mitarbeiter im Technologiebereich, französische Angestellte im Energiesektor und saudi-arabische Unternehmensberater. (Quelle: EF Englisch Proficiency Index)

Englischkenntnisse im Unternehmen - Best Practices

Die abschliessende Frage ist nun natürlich wie man in seinem eigenen Unternehmen das, zum Erfolg notwendige, hohe Level an Englischkenntnissen erreichen kann:

- Englisch im Interview abprüfen: Natürlich schreibt jeder in seinen Lebenslauf, dass er verhandlungssicher in Englisch ist. Bewerbern, welche ein höheres Cambridge Certificate oder ein gutes TOEFL Ergebnis aus den letzten 2 Jahren vorweisen können, kann man diese Angaben getrost glauben. Bei allen anderen Bewerbern gilt unbedingt das Englisch auch im Bewerbungsgespräch zu testen.

- Incentivieren Sie Sprachreisen im Urlaub: Sprachreisen für Erwachsene erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit, sind sie doch ein idealer Weg neben einem netten Urlaub auch seine Sprachkenntnisse zu verbessern und direkten Einblick in die Kultur des Gastlandes zu erhalten. Insbesondere für Singles sind Sprachreisen ein beliebtes Urlaubsangebot, da man zwar alleine anreist, jedoch automatisch in einem Netzwerk eingebettet ist. Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter mit einem kleinen Beitrag zum Kurspreis Ihren Urlaub auf diese Weise zu nutzen.

- Konzernsprache Englisch: Viele Unternehmen, entscheiden sich im Laufe Ihrer Expansion komplett für Englisch als Konzernsprache. So haben einerseits alle Mitarbeiter die gleichen Chancen im Unternehmen (und nicht nur jene aus dem Mutterland bzw. mit der passenden Muttersprache). Und andererseits ist die gesamte Belegschaft kontinuierlich mit Englisch konfrontiert, wodurch ein notwendiges Mass an Übung entsteht.

- Executive Sprachschulen: Um in möglichst kurzer Zeit einen maximalen Lernoutput zu generieren, empfiehlt sich für Führungskräfte und High Potentials eine Sprachweiterbildung im Zuge eines Auslandsaufenthalts in einem englischsprachigen Land für mehrere Wochen. An spezialisierten Schulen, z.B. EF Executive Academy, werden Führungskräfte in kleinen Gruppen oder Einzelcoachings unterrichtet und können an ihren individuellen Schwächen arbeiten oder gewisse Themengebiete sprachlich erkunden.

- Online Sprachkurse für Firmen: Um Ihre gesamten Mitarbeiter kontinuierlich und effizient auf ein höheres Sprachniveau zu bringen sind Online-Sprachkurse die optimale Lösung. Der Marktführer EF Corporate Language Learning bietet verschiedenste Varianten des Online-Lernens an. Ob einmal in der Woche Einzeltraining für den CEO oder kurze tägliche Einheiten für die Empfangsdame - Online Sprachlösungen bieten die Flexibilität die Firmen brauchen.

Die Wege ein ausreichendes Englischniveau unter seinen Mitarbeitern zu erreichen sind, gemäss Obenstehendem, mannigfaltig. Nun liegt es an den Unternehmern ihre Mitarbeiter ausreichend dabei zu unterstützen das notwendige Level an Englisch zu erreichen, respektive die eigene Firmenexpansion möglichst erfolgreich zu gestalten.

(IFJ)