Erfolg durch Mitarbeiterbefragung

55 Prozent der befragten Unternehmen nutzen die Befragung, um das Engagement ihrer Mitarbeitenden, das heisst deren Bereitschaft, sich in besonderem Mass für das Unternehmen einzusetzen, zu messen. 94 Prozent der Unternehmen erfragen im Rahmen ihrer Mitarbeiterbefragung die Zufriedenheit mit der aktuellen Tätigkeit und dem Unternehmen generell und 83 Prozent messen die Verbundenheit ihrer Mitarbeitenden mit dem Unternehmen.

Ein Führungsinstrument

Diese Ergebnisse basieren auf der Studie «Mitarbeiterbefragungen – Die Trends 2007», die von den Unternehmensberatungen Hewitt Associates und Kienbaum im deutschsprachigen Raum durchgeführt worden ist. «Mitarbeiterbefragungen sind zunehmend ein Instrument der Unternehmensführung. Themen der strategischen Unternehmensentwicklung wie zum Beispiel Leadership und Strategie gewinnen im Rahmen der Mitarbeiterbefragung an Bedeutung. 44 Prozent der befragten Unternehmen bestätigten diesen Trend», sagt Michael Bruggmann, Leiter HR-Consulting bei Hewitt Associates in der Schweiz.

Kontinuität bringt Erfolg

Unternehmen, die regelmässig Befragungen durchführen, können dadurch den Erfolg ihrer Massnahmen am besten überprüfen und deren Wirksamkeit nachhaltig steigern. 28 Prozent der befragten Unternehmen führen jährlich eine Mitarbeiterbefragung durch, 29 Prozent alle zwei Jahre und vier Prozent sogar mehrmals im Jahr. 27 Prozent nutzen das Instrument Mitarbeiterbefragung unregelmässig und lediglich sechs Prozent machen gar keinen Gebrauch davon.

Zu lange Abstände zwischen den Befragungen, keine Kontinuität, fehlende Transparenz oder nicht nachvollziehbare Folgemassnahmen führen nicht zum angestrebten Ziel. Mit ergänzenden Stichprobenbefragungen lassen sich längere Befragungsabstände kosten- und zeitsparend überbrücken. «Haben die Mitarbeitenden keine Möglichkeit, ihre Gedanken und Meinungen zu äussern, so wirkt sich allein dies negativ aus», sagt Michael Bruggmann.

Daten richtig interpretieren

Kritische Erfolgsfaktoren bei Mitarbeiterbefragungen sind die wirkungsorientierte Dateninterpretation sowie die Massnahmenableitung und -gestaltung. Unternehmen, die systematisch Massnahmen und deren Umsetzung überprüfen, erreichen wesentlich bessere Erfolge als «reine Stimmungssammler». Um die Ergebnisse einer Befragung richtig zu deuten und Problemfelder im Unternehmen zu erkennen, benötigt man Vergleichswerte. 74 Prozent der Unternehmen vergleichen die Daten intern – sprich zwischen einzelnen Abteilungen. Externe Vergleichswerte nutzen 61 Prozent der Teilnehmer. 15 Prozent der Teilnehmer verzichten völlig auf einen Vergleich und riskieren damit, die eigentlichen Probleme nicht zu erkennen.

«Eine Gehaltssteigerung kann zum Beispiel die Zufriedenheit über die Vergütung kurzfristig steigern. Ob dadurch jedoch auch ein nachhaltiges Engagement der Mitarbeiter erzeugt wird, ist fraglich. Spezielle statistische Verfahren simulieren einen Veränderungsprozess und liefern genaue Informationen darüber, welche Massnahmen den grössten Effekt haben», sagt Michael Bruggmann.

Zur Studie

Im Rahmen der Studie nahmen insgesamt 90 Grosskonzerne und mittelständische Unternehmen teil. 37 davon aus Deutschland, 24 aus Österreich und 29 aus der Schweiz.

(bb)