Als Aktionär habe er die Aufgabe des Doppelmandats bedauert, sagte Ebner an der Halbjahresmedienkonferenz der BZ Gruppe in Wilen am Donnerstag. Die CSG könne das Vertrauen der Finanzmärkte nicht wieder gewinnen, indem sie Mühlemanns Rückzug auf das VR-Präsidium bereits ein Jahr im voraus bekannt gebe. Ebner hält über seine BZ Gruppe "unter 10 Prozent" an der Credit Suisse Group.
Das Ausscheiden von Thomas Wellauer, Chef der Credit Suisse Financial Services, sieht Ebner hingegen als berechtigt an. Die Stimmung seiner Untergebenen sei ausserordentlich schlecht gewesen.
Tiefe Börsenkapitalisierung
Die eigentlichen Probleme der CSG würden in der Allfinanz-Strategie liegen, sagte Ebner. Das Konglomerat der CSG überfordere den Kapitalmarkt. Die Marktkapitalisierung der Credit Suisse Group von 55 Mrd. Fr. liege 15 Mrd. Fr. unter dem von ihm geschätzten Wert, verdeutlichte er.
Zurück zur SKA
Die starke Abhängigkeit des Versicherungsbereichs vom Kapitalmarkt habe sich als Problem herausgestellt. Bis auf 25 Prozent sei die Aktienquote in den 90er Jahren ausgedehnt worden.
Die Führung müsste den Börsenwert unbedingt wieder an den eigentlichen Wert anheben, forderte Ebner. Denkbar sei die Rückkehr zum Geschäftsmodell der CSG-Vorgängerin Kreditanstalt (SKA).
Weiter könne sich die CSG wieder vom Versicherungsgeschäft trennen oder das Investmentbanking (CSFB) abstossen. Zum jetzigen Zeitpunkt wäre dies aber unverantwortlich, sagte Ebner im Hinblick auf die schlechte Stimmung an der Börse.
Die Winterthur hatte sich im Sommer 1997 nach einer Attacke von Ebner in die Arme der Credit Suisse Group geflüchtet. Wellauer übernahm das Ruder der Winterthur wenige Monate später und setzte auf die Allfinanzstrategie.
(ba/sda)