Druckschwarze Wolken über US-Zeitungsdynastien

publiziert: Sonntag, 13. Mai 2007 / 17:45 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 13. Mai 2007 / 18:26 Uhr

Zürich - Die Ende April losgetretene Welle an Zeitungsberichten über Krisen und Übernahmespekulationen traditionsreicher US-Medienhäuser reisst nicht ab.

Sinkende Auflagen geißeln die US-Zeitungen bereits seit 1984 und sorgen für zurückgehende Werbeeinnahmen.

Der Übernahmepoker um die Dow-Jones-Gruppe, die sich der australische Medienmogul Rupert Murdoch für fünf Mrd. Dollar (3,7 Mrd. Euro) unter den Nagel reißen möchte sowie das Angebot des kanadischen Verlagskonzerns Thomson, die britische Nachrichtenagentur Reuters für 13 Mrd. Euro zu übernehmen, signalisieren die Krise, in der sich der Zeitungsmarkt in den USA, aber auch anderswo befindet.

Ein weiteres Beispiel eines traditionsreichen Verlagsdinosauriers, die New York Times Company, steht ebenfalls von Investorenseite unter Druck, mehr Profite abzuwerfen.

Zweischneidiges Schwert

Gabriele Siegert, Professorin für Medienökonomie an der Universität Zürich, sieht das Problem der Zeitungen in der Notwendigkeit gleichzeitig publizistische sowie kommerzielle Interessen zu erfüllen.

«Das Engagement der Zeitungen auf zwei Märkten bedeutet eine mehrfache Konjunkturabhängigkeit. Auf beiden Märkten schwankt die Nachfrage, und diese ist nicht gegenläufig, sondern wechselseitig verstärkend», sagt Siegert im pressetext-Interview unter Verweis auf die Anzeigen-Auflagen-Spirale.

Das bedeutet, dass bei schwacher Konjunktur die Zahlungsbereitschaft zurückgehe und in Folge auch die Auflage, die für die Vermarktung an Werbekunden eine wesentliche Rolle spiele, führt Siegert weiter aus.

Ausweg aus der Krise

Um der Krise zu entrinnen, verlegen die Printhäuser ihre Aktivitäten verstärkt ins Internet oder setzen auf Cross-Media-Strategien. Allerdings sind die Einnahmen aus Onlinewerbung weit davon entfernt die Verluste bei Printanzeigen wettzumachen.

Zudem sei die Zeitungsproduktion durch hohe Fixkosten gekennzeichnet, die sich nur durch eine hohe Auflage amortisieren, wie Siegert betont. «Die Konsequenzen sind Medienkonzentration, die Zusammenlegung von Redaktionen oder der Rückgriff auf extern zugeliefertes Material», so Siegert.

Noch wehrt sich die Bancroft-Familie, Mehrheitseigentümer der Dow-Jones-Gruppe, gegen Murdochs Angebot. Das Unternehmen befindet sich seit seiner Gründung 1882 in Familienhand.

Aber auch die News Corp., Murdochs Imperium, ist in fester Familienhand. Familiengeführte Verlage werden derzeit allerdings von einer Heuschreckenplage heimgesucht.

Was sind Heuschrecken?

«Heuschrecken sind Investoren, die Unternehmen auf Kredit kaufen, diese auseinander nehmen, kurzfristigen Gewinn einstreichen und sich gut genährt erneut auf die Jagd machen», wie die Neue Zürcher Zeitung in ihrer vorvergangenen Wochenendausgabe festhält. Jüngstes deutsches Beispiel für eine derartige Invasion ist der Fall des Zeitungsverlags BV Deutsche Zeitungsholding vormals Berliner Verlag.

Auch die New York Times Company ist in die Schlagzeilen geraten. Die von der Besitzerfamilie Ochs-Sulzberger unabhängigen Finanzinvestoren üben Druck aus, die Zeitung müsse mehr Profit abwerfen.

Die Schwierigkeit börsennotierter Zeitungsverlage, wie es die New York Times Company und die Dow-Jones-Gruppe sind, zeigt sich in der Unternehmensbewertung. «Bei Medienorganisationen gestaltet sich die Ermittlung des Substanzwertes schwierig, weil immaterielle Potenziale wie Wissen und Image nur bedingt monetarisiert werden können», gibt Siegert zu bedenken.

Allerdings hätten Online-Anbieter wie YouTube gezeigt, dass virtuelle Größen, etwa potenzielle Erfolgsaussichten, an Relevanz gewonnen haben, so die Medienökonomin.

(dl/pte)

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