Deutsche Post entlässt 15'000 DHL-Mitarbeiter

Post-Chef Frank Appel will den Konzern «in schwieriger Zeit wetterfest» machen, wie er ankündigte. Dazu soll das nationale Luft- und Boden-Express-Geschäft in den USA eingestellt werden. Von ursprünglich rund 18 400 Beschäftigten sollen dort noch 3000 bis 4000 bleiben.

Internationale Lieferungen in die USA und von dort ins Ausland sollen dagegen weiter an die Kunden gebracht werden. Die operativen Kosten verringern sich damit von derzeit 4,2 Mrd. auf 770 Mio. Euro. Die Restrukturierung werde über zwei Jahre laufen und rund 3 Mrd. Euro kosten.

Die Post war in den USA mit dem Ziel angetreten, den Marktführern UPS und FedEx Paroli zu bieten. Sie hat in den vergangenen Jahren rund 5 Mrd. Euro in dem Markt verloren.

Durch die Forcierung des Umbaus steigen die Kosten dafür auf 3,9 Mrd. Dollar von bisher angenommenen 2 Mrd. Dollar. Der Grossteil davon werde bereits 2008 verbucht und den Konzern im Gesamtjahr in die Verlust-Zone reissen, gab das Unternehmen bekannt.

Rückgang des operativen Gewinns

Demgegenüber sollen die operativen Kosten im US-Geschäft von derzeit 5,4 Mrd. Dollar auf weniger als 1 Mrd. Dollar gedrückt werden. Auch in anderen Geschäftsbereichen will Appel den Rotstift ansetzen und bis Ende 2010 eine Mrd. Euro einsparen.

Im dritten Quartal verzeichnete die Deutsche Post einen Rückgang des operativen Gewinns (EBIT) vor Einmaleffekten um 8 Prozent auf 429 Mio. Euro. Im Gesamtjahr wird die Kennziffer mit rund 2,4 Mrd. Euro erwartet, wie der Konzern bereits früher mitgeteilt hatte. Die ursprüngliche Erwartung hatte bei 2,9 Mrd. Euro gelegen.

Appels Vorgänger Klaus Zumwinkel hatte den Staatsmonopolisten Ende der 1990er Jahre zu einem weltweit agierenden Logistik-Riesen umgebaut. 1998 war die Post bei DHL eingestiegen und hatte sich die Tochter 2002 vollständig einverleibt.

(ht/sda)