Verantwortung wahrnehmen

CS-Führung «nicht länger tragbar»

publiziert: Dienstag, 20. Mai 2014 / 11:23 Uhr
Urs Rohner und CEO Brady Dougan stehen von vielen Seiten in der Kritik. (Archivbild)
Urs Rohner und CEO Brady Dougan stehen von vielen Seiten in der Kritik. (Archivbild)

New York - Schuldeingeständnis und Milliarden-Busse: Für gewisse Kreise ist die CS-Führung nicht mehr tragbar. Die Rücktrittsforderungen bleiben im Raum. Der Bankpersonalverband seinerseits fordert, dass Topmanagement und Aktionäre die Kosten selbst tragen.

7 Meldungen im Zusammenhang
«Keine Boni für die Führungsspitze und keine Dividenden für die Aktionäre», fordert Jean Christophe Schwaab, Präsident der Region Westschweiz des Schweizerischen Bankpersonalverbands (SBPV) und Waadtländer SP-Nationalrat, auf Anfrage.

Um die Glaubwürdigkeit des Finanzplatzes Schweiz zu wahren, müsse die Führungsspitze ihre Verantwortung wahrnehmen, teilte der SBPV am Dienstag mit. Sie müsse die Kosten für Kosten für die getroffene Einigung selber tragen.

«Die Bankangestellten haben bereits genug bezahlt.» Die CS müsse nun ihre Verantwortung gegenüber ihren Angestellten übernehmen und die angeklagten Angestellten unterstützen sowie sich für die Löschung der gelieferten Mitarbeiterdaten in die USA stark machen.

Führung nicht mehr tragbar

KV Schweiz und der Verband Angestellte Schweiz erwarten, dass nicht einmal mehr die Angestellten die Zeche bezahlen müssen. «Ihnen wurde ein Sparprogramm aufgezwungen, das im völligen Widerspruch zu den exorbitanten Löhnen und Boni steht, die sich das oberste Management zuschanzt», teilte Angestellte Schweiz mit.

In der Pflicht sieht der Verband die Aktionäre, die es an der Generalversammlung von Anfang Mai verpasst hätten, die Verantwortlichen in die Schranken zu weisen. Zudem sei eine Führung, die die Verantwortung für Steuerhinterziehungsmodelle einigen wenigen Angestellten zuschiebe, «nicht länger tragbar».

KV Schweiz fordert zudem, dass das CS-Management sicherstellt, «dass bei der fortlaufenden Bereinigung der Altlasten die Bankangestellten und deren Persönlichkeitsrechte zu jeder Zeit bestmöglich geschützt werden.»

Kein Abzug der Busse von den Steuern

Auch für die SP ist es «unverständlich», dass die «obersten Verantwortlichen» der der Bank nicht zurückgetreten sind. Ein Rücktritt wäre «ein entscheidendes Signal für einen Neubeginn der Credit Suisse» gewesen. Nach dem Schuldeingeständnis im Zusammenhang mit aktiver Beihilfe zur Steuerhinterziehung könne das Geschäft mit unversteuerten Vermögen «nicht mehr als Verfehlung Einzelner dargestellt werden», teilte die SP mit.

Damit der Allgemeinheit keine Kosten entstehen, fordert auch die SP, dass die CS dem Bund den entstandenen Aufwand entschädigt. Ein Abzug der Milliarden-Busse von den Steuern «wäre nicht akzeptabel». Zugleich hofft die SP, dass das Schuldeingeständnis der CS keine destabilisierende Wirkung auf die Finanzmärkte hat «und auch der Fortbestand der Bank gesichert werden kann».

«Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!», schrieb CVP-Präsident Christophe Darbellay auf Twitter. Der Zürcher FDP-Nationalrat Ruedi Noser schrieb: «Die CS löst ihre Probleme ohne Unterstützung des Staates, jetzt soll die Politik das respektieren und sich zurückhalten mit Kommentaren.»

Bankiers hoffen auf schnelle Lösung

Die Schweizerische Bankiervereinigung zeigte sich erleichtert, dass die Einigung der Credit Suisse mit den US-Behörden den bestehenden Rechtsrahmen der Schweiz respektiert.

Es sei positiv, dass die Bank nun «einen Schlussstrich unter ihre Probleme mit den USA» ziehen könne, teilte die Bankiervereinigung mit. Damit könne sich die Bank wieder vollumfänglich auf ihre operativen Aufgaben konzentrieren. Für die anderen Schweizer Banken im Visier der US-Justizbehörden erwartet die Bankiervereinigung ebenfalls faire und verhältnismässige Lösungen.

Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, sagte an einem Finanzforum in Bern, die CS könne mit der Vereinbarung gut in die Zukunft schauen. Nun sei endlich ein Schlussstrich gezogen und auch die Bank habe ihre Lehren gezogen.

Zurückhaltung bei ZKB und Co.

Die bereits in ein Strafverfahren involvierten Banken hielten sich mit Kommentaren zurück. Jeder Fall sei anders und werde individuell behandelt, teilte die Zürcher Kantonalbank auf Anfrage mit.«Zum laufenden Verfahren können wir uns nicht äussern.» Die Bank werde weiter mit den Behörden kooperieren.

Auch die Basler Kantonalbank (BKB) wollte sich nicht näher zur CS äussern. Man verfolge die Entwicklung «sehr aufmerksam», sagte Mediensprecher Michael Buess. Zur aktuellen Situation der BKB wollte er nichts sagen.

Die Bank Julius Bär verzichtete auf eine Stellungnahme.

(bert/sda)

Machen Sie auch mit! Diese wirtschaft.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Der Einsatz des Bundes für die ... mehr lesen
Der genaue Betrag sei aber noch nicht festgelegt.
Die Führung der Credit Suisse bekommt ihr Fett weg.
Bern - Zur Rekordbusse der ... mehr lesen
Zürich - Die Milliarden-Busse der ... mehr lesen
Für die CS wirdwohl noch das heutige Recht gelten.
Laut Finanzministerin Widmer-Schlumpf werde der Bundesrat auch künftig nicht auf Notrecht zurückgreifen.
Washington - Der Bundesrat begrüsst ... mehr lesen
Zürich - Der Verwaltungsratspräsident ... mehr lesen
CS-Verwaltungsratspräsident Urs Rohner verteidigt sich.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Carl Levin bedauert den Verzicht auf Namen von CS-Kunden.
New York - Der Vorsitzende des US-Untersuchungsausschusses, Senator Carl Levin, hat den Vergleich zwischen der Schweizer Grossbank Credit Suisse und den Justizbehörden als ... mehr lesen
Washington - Die Credit Suisse hat ... mehr lesen
Die Credit Suisse habe nicht genügend kooperiert.
Widmer-Schlumpf sieht das anders!
Eine derart unsinnige Aussage «Der Standort Schweiz ist gestärkt» kann nur von einer Politikerin stammen: http://bazonline.ch/schweiz/Der-Standort-Schweiz-ist-gestaerkt/story/2...
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, Covid-19-Kredite nicht länger als notwendig zu beanspruchen.
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, ...
Buchhaltung Bern - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. März 2024 beschlossen, die Zinssätze für die ausstehenden Covid-19-Kredite per 31. März 2024 unverändert zu belassen. Für Kredite bis 500'000 Franken sind weiterhin 1,5 Prozent und für Kredite über 500'000 Franken 2 Prozent zu entrichten. mehr lesen  
Import Produzenten- und Importpreisindex im Januar 2024  15.02.2024 - Der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise ist im Januar 2024 im Vergleich ... mehr lesen  
Fracht auf dem Flughafen.
Die Paysafecard bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die sie zu einer beliebten Wahl für Online-Zahlungen machen.
Publinews Die Paysafecard ist ein elektronisches Zahlungsmittel, das auf dem Prepaid-Prinzip basiert. Es ermöglicht Nutzern, online sicher und anonym ... mehr lesen  
Publinews Stellen Sie sich eine Währung vor, die keine Banken, keine Papiergeldscheine und Münzen benötigt. Genau das ist die Realität, in ... mehr lesen  
Kryptowährungen sind im Grunde genommen digitales Geld.
WIRTSCHAFT: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    grüezi Wie lasterhaft Mitleid mitunter sein kann, beweisen Sie doch gerade ... Mo, 26.12.16 20:05
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Vom Tode träumt ein negrophiles Schäfchen doch ständig. Wenn tausende Frauen in England ... Mi, 28.09.16 11:58
  • HentaiKamen aus Volketswil 1
    Kommt wieder Aber leider eine RIESEN Verlust für Leser wie mich die nicht mit dem ... Sa, 13.08.16 01:13
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    sogar nach dem Tode hat die Kassandra noch die grösste Schnauze... jaja, diese ... Fr, 12.08.16 16:30
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wow, wie hat sich die gute Kubra gemausert! Ich danke auch Ihnen ganz persönlich für die vielen harten und ... Mi, 20.07.16 20:25
  • Pacino aus Brittnau 731
    Übrigens, wusstet ihr schon . . . . . . dass die Foren von AZ (Wanner), 20min. und Schweizer Fernsehen ... Mi, 29.06.16 15:20
  • PMPMPM aus Wilen SZ 235
    Und jetzt? Ist noch online...? Liebes news-Team, schade ist die Situation so, dass etwas aufhören ... Di, 28.06.16 22:43
  • kubra aus Berlin 3232
    Danke für die gelebte Pressefreiheit. Damit mein ich durchaus auch den ... Di, 28.06.16 16:09
Viele Start-ups in der Schweiz haben sich dem Umweltschutz verschrieben.
Green Investment Start-ups für die Nachhaltigkeit aus der Schweiz Kaum ein anderes Land in Europa ist beim ...
Der Erfolg einer Boutique steht und fällt mit der Leidenschaft und dem Engagement des Gründers.
Startup News Von der Idee zum Geschäft: Gründung und Eröffnung einer Boutique Der Traum von der eigenen Boutique - für viele Modefans und Geschäftsenthusiasten eine reizvolle Vorstellung. Doch hinter dem glamourösen ...
Jedes dritte KMU in Deutschland hat 2011-2013 Energie eingespart.
KMU-Magazin Research Energiewende ist im Mittelstand angekommen Die kleinen und mittleren Unternehmen sind auf ...
 
News
         
Es gibt eine Fülle von bewährten Strategien zur Bewältigung von Arbeitsplatzstress.
Publinews Stress am Arbeitsplatz ist zu einer allgegenwärtigen Realität geworden, die viele von uns täglich erleben. Die ... mehr lesen
Bei einem Apéro darf auf keinen Fall eine Auswahl an kleinen Snacks und Fingerfood fehlen.
Publinews Ein Hauch von Eleganz und Raffinesse umweht die Kunst des Apero Rezepts. Tauchen Sie ein in die Welt der ... mehr lesen
Machen Sie das Beste aus Ihrem Geld.
Publinews Die Entscheidung zwischen einem Privatkredit und Leasing beeinflusst massgeblich die finanzielle Flexibilität und die langfristige ... mehr lesen
Im Endeffekt gilt immer: Das Verständnis der eigenen Anlageziele und das Risikoprofil ist entscheidend.
Publinews In der Welt der Kapitalanlagen symbolisieren Dividenden eine Quelle regelmässiger Einkünfte, die das Herz ... mehr lesen
Sich nach der Arbeit zu entspannen, bringt viele Vorteile für Ihr Privat- und Berufsleben mit sich.
Publinews Jede Arbeit ist mit stressigen Situationen verbunden, die Ihre Unruhe verstärken können. Einige dieser Situationen scheinen unvermeidlich ... mehr lesen
Besser dampfen als rauchen.
Publinews In einer Welt, in der die Gesundheitsrisiken des Tabakkonsums zunehmend ins Rampenlicht rücken, gewinnen ... mehr lesen
Ein entscheidender Vorteil von Budgetplanungssoftware liegt in ihrer Fähigkeit, viele manuelle Aufgaben zu automatisieren, um Zeit zu sparen.
Publinews Die Finanzverwaltung eines Unternehmens bildet das Fundament seines langfristigen Erfolgs. Von der ... mehr lesen
Skyline des europäischen Finanzzentrums London.
Publinews Das Jahr hat zwar gerade erst begonnen, doch schon heute kann in einigen Wirtschaftsbereichen mit einem besonders starken Wachstum gerechnet ... mehr lesen
Auf Social Media kann der/die User:in ganz einfach mit Marketing indoktriniert werden.
Publinews Social Media hat sich zu einem unverzichtbaren Bestandteil jeder effektiven Marketingstrategie entwickelt. Die ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Wirtschaft Marken
   Marke    Datum
25.03.2024
25.03.2024
25.03.2024
25.03.2024
TimeOut Gin Logo
25.03.2024
    Information zum Feld
Bitte geben Sie hier einen Markennamen ein wie z.B. 'Nespresso'
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten