Kienbaum-Studie «Vergütung von Führungskräften in Westeuropa»

Briten und Deutsche oben in der Gehaltsliga

publiziert: Dienstag, 22. Apr 2008 / 07:46 Uhr

Britische und deutsche Vorstandschefs (CEO) liegen im Gehältervergleich in Westeuropa ganz vorne: Die Jahresgesamtbezüge eines britischen Vorstandschefs in einem Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern betragen 675’000 Euro, sein Kollege in Deutschland verdient 667’000 Euro.

In deutschen Unternehmen beziehen nahezu alle Geschäftsführer Bonifikationen.
In deutschen Unternehmen beziehen nahezu alle Geschäftsführer Bonifikationen.
Im Mittelfeld liegen Vorstände und Geschäftsführer aus Österreich und Irland mit einem Jahresgesamtgehalt in Höhe von 365’000 Euro beziehungsweise 433’000 Euro. Das untere Ende der Rangfolge bilden Spanien mit 244’000 Euro und die Niederlande mit 251’000 Euro Jahresgesamtgehalt.

Die Gründe

«Die Gehaltsschere innerhalb Europas geht weiter auseinander. Zum einen ist das in den deutlich unterschiedlichen kulturellen Rahmenbedingungen begründet, zum anderen spielen hierbei die verschiedenen Globalisierungs- und Reifegrade der Volkswirtschaften eine entscheidende Rolle, etwa wie weit die Länder auf dem Weg hin zur Dienstleistungsgesellschaft vorangeschritten sind beziehungsweise wie hoch der Grad der Industrialisierung ist», sagt Christian Näser, Vergütungsexperte der Managementberatung Kienbaum.

Kleine Unternehmen

Eine ähnliche Gehaltsstruktur wie in den grossen Unternehmen zeichnet sich in den Führungsetagen kleiner Firmen mit weniger als 100 Mitarbeitern ab. Wie im Vorjahr belegen deutsche Vorsitzende der Geschäftsführung in dieser Kategorie den ersten Rang mit einem Jahresgesamtgehalt in Höhe von 224’000 Euro, gefolgt von den britischen Kollegen mit 196’000 Euro. Mit 118’000 Euro liegen die Iren wie auch 2007 ganz hinten. «In Deutschland und Grossbritannien sind viele Unternehmen mit europaweitem Einfluss angesiedelt. Dort ist es besonders wichtig, dass die Betriebe ihren Leistungsträgern ein wettbewerbsfähiges Vergütungsmodell bieten», sagt Christian Näser. In allen Ländern entscheidet die Unternehmensgrösse massgeblich über die Höhe der Vergütung. Je grösser, komplexer und internationaler die Unternehmensstruktur ist, desto höher fällt das Gehalt aus.

Beeinflusser der Gehaltshöhe

Im Vergleich der Funktionsbereiche gibt es ebenfalls Vergütungsunterschiede. Im Finanzbereich lassen sich hohe Gehälter am besten in Grossbritannien realisieren. In Unternehmen mit 100 bis 1000 Mitarbeitern beträgt das Gehalt eines Director Finance 227’000 Euro, während ein Director Personnel auf lediglich 155’000 Euro kommt. In Schweden werden die gleichen Positionen mit 110’000 Euro beziehungsweise 100’’000 Euro am niedrigsten vergütet. Generell verdienen Führungskräfte der ersten Ebene unterhalb der Geschäftsführung in den Bereichen Finanzen, Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung am besten. In der Produktion werden hingegen geringere Gehälter gezahlt.

Ebenfalls eine entscheidende Rolle spielt der Wirtschaftszweig: Dienstleistungsunternehmen zahlen in Grossbritannien und in Österreich besonders gut. Dort liegt das Jahresgesamtgehalt in kleinen Firmen bei 281’000 Euro beziehungsweise 251’000 Euro. Das produzierende Gewerbe ist für Manager ebenfalls attraktiv. Vertriebsgesellschaften zahlen Führungskräften dagegen geringere Gehälter.

Variable Vergütungspläne

In europäischen Unternehmen haben variable Vergütungsbestandteile nach wie vor als Führungs- und Steuerungsinstrument eine sehr grosse Bedeutung. In deutschen Unternehmen beziehen nahezu alle Geschäftsführer Bonifikationen, in Österreich sind es 93 Prozent. In Irland bieten 79 Prozent der Firmen variable Vergütungspläne an. Belgien belegt den letzten Platz. Dort werden lediglich 71 Prozent dieser Manager leistungs- und erfolgsabhängig entlohnt.

Zur Studie

Die Studie «Remuneration in Western Europe 2008» führte Kienbaum in Zusammenarbeit mit dem European Compensation Network durch. Im Rahmen der Studie wurden die Vergütungsangaben zu 116’124 Führungspositionen der ersten fünf Ebenen aus 3818 Unternehmen ausgewertet. Die Untersuchung umfasst elf Länder: Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Niederlande, Spanien, Schweden, Schweiz und Grossbritannien.

(eb/KMU Magazin)

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