Börsenschwergewichte helfen SMI auf die Beine

Im späten Geschäft unterstützten dann leicht bessere US-Hausverkäufe die Börsen. Dagegen reagierten die Märkte nicht auf den Rückgang der Immobilienpreise und der Konsumentenstimmung in der weltgrössten Volkswirtschaft.

Der Standardwerteindex SMI schloss 0,73 Prozent höher bei 7417,97 Punkten. Der breit gefasste SPI stieg 0,66 Prozent auf 6246,54 Zähler.

Kapitalerhöhung bremst UBS

Der Fokus der Anleger war weiter auf UBS gerichtet, deren 16 Mrd. Fr. schwere Kapitalerhöhung angelaufen ist. Bis Handelsende verloren die Aktien 0,3 Prozent auf 26,24 Franken. Das Bezugsrecht, dessen Wert zu Wochenbeginn noch rund 2,50 Fr. betragen hatte, wechselte zu 1,78 Fr. die Hand.

Dabei wurden etwa doppelt so viele Anrechte wie Aktien gehandelt. Vor allem Privatinvestoren würden bei der Kapitalerhöhung nicht mitmachen, hiess es im Markt. Dagegen hätten manche Profis eher Anrechte gekauft und sich dagegen von den Aktien getrennt.

Die UBS-Aktien könnten für die Dauer der Transaktion unter Druck bleiben, «Da man den tiefsten Kurs ja sowieso nie erwischt, kann man sich aber bei einer längerfristigen Optik allmählich einen Einstieg überlegen», hiess es.

Defensive Werte im Vormarsch

Angesichts der grossen Verunsicherung über die weitere Entwicklung der Inflation, der Zinsen und der Konjunktur legten defensive Werte wie Novartis, Roche und Actelion um zwei bis drei Prozent zu. Nestle kletterten um knapp ein Prozent zu.

Mit einem Minus von 2,6 Prozent waren die Syngenta-Aktien grösster Verlierer im SMI. Auch weltweit standen die in letzter Zeit sehr begehrten Agrochemie-Titel auf der Verkaufsliste: Monsanto verloren drei und Yara sogar vier Prozent.

Die Aktien des Chemiekonzerns Ciba legten 1,5 Prozent zu. Händler verwiesen darauf, dass die Finanzinvestoren Blackrock und Apollo sich für die US-Gesellschaft Chemtura interessierten. Dies habe den ganzen Sektor beflügelt.

Dass auch Zurich dem Markt hinterherhinkte, liege wohl daran, dass dem Versicherer weiterhin ein Interesse an den Versicherungsteilen von RBS nachgesagt werde, sagten Händler.

Die Neuzusammensetzung des renommierten MSCI-Index, die per Ende Mai wirksam wird, liess die Aktien von Baloise um 2,2 und die von Julius Bär um drei Prozent steigen.

Die Aktien der beiden Uhren- und Luxusgüterkonzerne Swatch und Richemont gewannen rund ein Prozent. Händler verwiesen auf die Exporterfolge der Schweizer Uhren. Der Export stieg im April nominal um 22,4 Prozent auf 1,42 Mrd. Franken.

Ypsomed und Feintool gefallen

Das als über den Erwartungen ausgefallene Ergebnis von Ypsomed verhalf den Aktien zu einem Kursplus von zwei Prozent.

Auch der Anlagenbauer Feintool überraschte mit einem sehr guten Ergebnis und äusserte sich zudem sehr zuversichtlich über die weiteren Aussichten. Die Aktien gewannen über drei Prozent.

(fest/sda)