Berner Kindergärtnerinnen erhalten mehr Lohn

Damit haben die Beschwerdeführenden mit Unterstützung des Lehrerverbandes LEBE einen Teilsieg errungen. Ihre Forderung hatte auf drei Lohnklassen mehr und damit eine Klasse unter den Primarlehrern gelautet.

Das Verwaltungsgericht war in dieser Frage nicht einig. Der Entscheid, nur eine Lohnklasse mehr zu gewähren, fiel mit 3 zu 2. Die drei männlichen Mitglieder des Gerichts setzten sich mit dem Antrag durch, nur eine Klasse höher zu gehen (neu Lohnklasse 3), die beiden Frauen unterlagen mit dem Antrag auf Lohnklasse 4.

In den Beratungen des Gerichts wurde das Lohnsystem des Kantons als schwer durchschaubar und nicht kohärent kritisiert. Es sei sachlich klar nicht gerechtfertigt, die Kindergärtnerinnen (der Männeranteil ist minim) derart weit unter den übrigen Lehrerkategorien einzustufen.

Das Gericht befand, dass die Anforderungen an Lehrpersonen unterschiedlich seien und mit dem Alter der Schüler tendenziell stiegen. Wenn man aber die pädagogischen und intellektuellen Anforderungen werte, komme man zum Schluss, dass die Differenz hier ein geschlechtsdiskriminierendes Ausmass habe.

Die rund 1500 Kindergärtnerinnen im Kanton Bern erhalten nun gemäss dem Urteil 4,4 Prozent mehr Lohn, bleiben aber weiterhin um rund 13 Prozent unter den Primarlehrkräften. Laut einer ersten Stellungnahme ist der Lehrerverband LEBE damit nicht zufrieden.

Weil die Beschwerde nur zu einem Drittel gutgeheissen wurde, muss der Kanton den Beschwerdeführenden nur einen Drittel der Verfahrenskosten oder 27 231 Franken ersetzen.

(bsk/sda)