Bauern klagen über Trockenheit

Bleibt es weiterhin so trocken, könnte auch das Heu für den nächsten Winter knapp werden. «Alle Gemüsesorten leiden schrecklich unter der Hitze», sagte Régine Duta, Sprecherin des Verbands Schweizer Gemüseproduzenten, auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Einige Gemüsebauern verglichen die heutige Lage gar mit jener im Hitzesommer 2003.

Laut Duta sind zwar einige Gemüse wie Tomaten oder Gurken ausgesprochen wärmeliebend. Doch vor allem in den Treibhäusern ist es momentan auch für sie zu heiss: «Die bestäubenden Insekten fliegen nicht mehr», sagte Duta. Als Folge sinken die Erträge.

Höhere Preise

Dies wird wohl auch Auswirkungen haben auf die Preise. Die Gemüseproduzenten schätzen, dass die Produktionskosten in dem heissen Sommer zwei bis drei Mal so hoch sind wie normalerweise.

Zumal das Wasser auch in Bächen und Flüssen langsam knapp wird: Der Kanton Luzern etwa kündigte deshalb am Montag an, Wasserentnahmen nur aus grösseren Gewässern zu bewilligen.

Milchbauern besser dran

Besser dran sind die Milchbauern: Die Situation für die Wiesen und Weiden ist momentan nicht so schlimm, wie Sandra Helfenstein, Sprecherin des Schweizer Bauernverbandes, sagte. Zu wenig Wasser gebe es bloss in einigen Regionen wie dem Kanton Graubünden, im Tessin und im Jura.

Allerdings werden Hitze und Trockenheit manchenorts negative Auswirkungen haben auf das Emd, den zweiten Grasschnitt. Die Heustöcke der Bauern könnten deshalb im nächsten Winter klein bleiben. Im Kanton Graubünden etwa können die Landwirte seit vier Jahren keine Heuvorräte mehr anhäufen, wie Werner Spicher vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) sagte.

(ht/sda)