Bauern kämpfen gegen Preisdrücker

Man sei nicht bereit, für die höheren Kosten, die bei der Milchverarbeitung anfallen, einen tieferen Milchpreis hinzunehmen. Verhandeln wollen die Milchproduzenten lediglich über die Verteilung der Stützungsgelder des Bundes. Preisabschläge, die über den Abbau der produktegebundenen Stützungen hinausgehen, würden nicht akzeptiert, teilte der Verband mit.

Auslöser für die SMP-Reaktion war die Ankündigung der Aargauer Zentralmolkerei (AZM), den Bauern ab dem 1. Mai pro Kilo Milch 3,5 Rappen weniger zu bezahlen. Es besteht eine Riesengefahr, dass der Milchpreis nun ganz ins Rutschen gerät, sagte SMP-Direktor Samuel Lüthi dazu auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Harter Preiskampf

Die SMP hätten die Molkereien und Verteiler rechtzeitig davor gewarnt, dass die Bauern die Preisunterbietungen im Handel nicht finanzieren können und wollen. Ein Milchpreisabschlag über den Stützungsabbau hinaus sei weder gerechtfertigt noch nachvollziehbar.

Die Milchpreisverhandlungen zwischen den Milchproduzenten sowie den Molkereien und Käsereien für das am 1. Mai beginnende Milchjahr 2005/2006 befinden sich derzeit in einer entscheidenden Phase. Der Milchmarkt sei europaweit in einer guten Verfassung, stellt Lüthi fest.

45 Mio. Franken weniger Bundesmittel

Ab dem 1. Mai 2005 stehen rund 45 Mio. Franken weniger Bundesmittel für die Milchstützung zur Verfügung. Der Bundesrat hat die Verkäsungszulage um 1 Rappen und die Beihilfen für Butter und Milcheiweiss teilweise erheblich reduziert.

Über die gesamte Milchmenge verteilt macht der Stützungsabbau rund 1,5 Rappen aus, im Bereich der gestützten Restverwertung von Eiweiss und Butter rund 3 Rappen pro Kilo.

(rp/sda)