Basler Chemiemüll in Elsässer Deponie soll weg

Die Vorgänger der heutigen Novartis, Ciba SC und Syngenta hatten im Roemisloch, rund 300 Meter von der Schweizer Grenze entfernt auf französischem Boden, Chemieabfälle deponiert. Die Schätzungen zur Menge gehen weit auseinander: von gut 800 Tonnen bei der Chemie bis zu gegen 2000 Tonnen bei der Gemeinde.

Heute ist der Dreck auf dem Heimweg: Die Deponie sickert in den Allschwilerbach, der in Allschwil BL Mülibach heisst, bevor er in Basel als Bachgraben in den Rhein mündet. Allschwil fordert darum Baselland auf, die Deponie nach Schweizer Recht zu beurteilen und in Frankreich Druck zu machen für Sofortmassnahmen und Sanierung.

Ungefährliche Stoffe

Die betroffenen Konzerne, zusammengeschlossen in der IG Deponiesicherheit Regio Basel (IGDRB), halten die Konzentrationen der aus der Deponie austretenden Stoffe für ungefährlich. Der Zugang zur Deponie und zum Bach darunter wurde indes inzwischen eingeschränkt.

Neuwiller mag dem aber nicht mehr vertrauen: Es bestellte eine eigene Analyse beim Genfer Professor Walter Wildi - er war Experte bei der Deponie in Bonfol JU. Er beurteilte die Lage aufgrund von IGDRB-Daten neu, kam aber zu anderen Schlüssen als diese, wie an einer Medienkonferenz in Neuwiller zu erfahren war.

Wildi fordert zudem eine seriöse Bestandesaufnahme. Erst mit genaueren Daten seien die Kosten einer Totalsanierung zu beziffern. Anhand der Daten von Bonfol schätzte Wildi die Grössenordnung auf 20 bis 30 Mio. Franken.

Neuwiller übernimmt nun Wildis Empfehlungen als Forderungen. Die Gemeinde verlangt von den französischen Niederlassungen von Novartis und Ciba SC Sofortmassnahmen zur Sicherung innert drei Monaten.

(rr/sda)