IBM Swiss Core Banking Survey 2006: IT-Trends und Herausforderungen

Banken-CIO scheitern am Tagesgeschäft

publiziert: Mittwoch, 1. Nov 2006 / 07:38 Uhr

Obwohl mittlerweile viele Schweizer Banken Standardlösungen bei ihren Kernbankensystemen einsetzen, bleibt die Verwaltung einer komplexen Systemarchitektur die grösste Herausforderung. Die Komplexität bleibt trotz Standardlösungen hoch – die Strategie wird wichtiger.

Der CIO von heute ist mit seinem operativen Tagesgeschäft ausgelastet und hat kaum freie Kapazitäten, um mittel- und langfristig strategische Entscheidungen zu treffen.
Der CIO von heute ist mit seinem operativen Tagesgeschäft ausgelastet und hat kaum freie Kapazitäten, um mittel- und langfristig strategische Entscheidungen zu treffen.
Zu diesen Ergebnissen kommt eine Befragung der Unternehmensberatung IBM Global Business Services bei 25 Chief Information Officers (CIO) von Retail- und Privatbanken.

Eine Momentaufnahme

Die Untersuchung zeigt weiter, dass sich die Rolle des CI verändert, IT-Outsourcing weit verbreitet ist und die Banken im Allgemeinen mit ihren Standardapplikationen zufrieden sind. Die Studie «Swiss Core Banking Survey 2006» ist eine Momentaufnahme und zeigt Tendenzen betreffend Sourcing-Strategien zur eingesetzten IT-Plattform und zum IT-Betrieb.

Strategie schwierig zu definieren

Die Schweizer Banken stehen weiterhin vor grossen Herausforderungen. Die fortschreitende Globalisierung der Finanzmärkte, sozio-ökonomische Veränderungen, die zunehmende Einflussnahme der Regulationsbehörden und immer neue technologische Innovationen machen es für die Banken schwierig, eine nachhaltig erfolgreiche Geschäfts- und IT-Strategie zu definieren.

Komplex und aufwändig

Die Verwaltung einer komplexen Systemarchitektur wird in der Studie von den CIOs als grösste Herausforderung genannt. Die meisten der befragten Banken setzen zwar Standardlösungen für Kernbankensysteme ein, die Systemarchitekturen scheinen aber nach wie vor sehr komplex zu sein. Ein Grund dafür sind die neben den Kernsystemen eingesetzten Satellitensysteme. Diese so genannten Umsysteme sind häufig weder über einheitliche Middleware, noch über ein standardisiertes Protokoll miteinander verbunden und somit sehr aufwändig zu betreiben. Eine weitere Herausforderung sehen die CIO darin, die operationellen IT-Kosten zu kontrollieren und die Datenqualität und -integrität sicherzustellen.

CIO der Zukunft

Der CIO von heute ist mit seinem operativen Tagesgeschäft ausgelastet und hat kaum freie Kapazitäten, um mittel- und langfristig strategische Entscheidungen zu treffen. Strategische Fragen des IT-Management rücken jedoch immer stärker ins Zentrum des Bankgeschäfts, was die Rolle des CIO verändern wird. Bei den befragten Banken sind aber gerade einmal 20 Prozent der CIO Mitglied der Geschäftsleitung. «Der CIO der Zukunft sollte nicht nur für den Betrieb der IT zuständig sein», sagt Roger Altorfer, Verantwortlicher für Core Banking bei IBM Global Business Services. «Er soll als strategischer Vordenker und ‚Chef-Ingenieur’ der Bank in die Geschäftsleitung integriert werden.»

Outsourcing als Mittel zur Kostenreduktion

Um die heutigen Herausforderungen zu bewältigen, prüfen die meisten Banken Möglichkeiten des IT- und Business-Sourcing. Die Sourcing-Strategie beschränkt sich bei praktisch allen Befragten auf Outsourcing. Die Banken erhoffen sich von einer Outsourcing-Strategie vor allem Kosteneinsparungen. Während ein Grossteil der Banken früher die gesamte Wertschöpfungskette selber in-house abdecken wollte, finden es heute viele CIO sinnvoll, in Teilbereichen mit spezialisierten Instituten zusammen zu arbeiten. Beim Betrieb der Infrastruktur und Hosting von zentralen Servern ist Outsourcing heute bereits verbreitet, wie die Studie zeigt. «Vermehrt prüfen Banken den Einsatz von Outsourcing in Businessbereichen», sagt Roger Altorfer. «Hier treffen sie auf einen jungen, sich dynamisch entwickelnden Markt.»

Allgemeine Zufriedenheit mit Standardlösungen

Bei den Plattformen haben sich auch mittelgrosse Privatbanken und Retailbanken in den letzten Jahren für Standardlösungen entschieden. Die allgemeine Zufriedenheit mit den Core-Applikationen wurde in der Studie von der Mehrheit bestätigt. Die Umfrage zeigt jedoch, dass in den Bereichen «Interface Technology» (Schnittstellentechnologie) und «Change Request Prozess» (Umgang mit neuen Anforderungen an das Standardsoftwarepaket und deren Lieferungen) Verbesserungspotenzial besteht.

Nächste Investitionsziele

90 Prozent der befragten Banken bezeichnen den Frontbereich als nächstes Investitionsziel. Die geplanten Investitionen fliessen in das Customer Relationship Management (CRM), in die Kreditberatungs- und Abwicklungsprozesse bei Retailbanken und in e-Banking. Viele e-Banking Applikationen aus dem Internet-Hype sind heute technologisch und funktional bereits veraltet.

(jr.)

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