Auf was die Menschen in Zukunft hören sollen

publiziert: Donnerstag, 9. Dez 2010 / 15:39 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 9. Dez 2010 / 15:59 Uhr

Was seit einem Jahr flächendeckend in den Kinos für Begeisterung sorgt, soll nach «sonic emotion» bald in jedem Wohnzimmer für Entzückung sorgen: 3D. Das venturelab-Startup schafft aber Klang-, anstatt Bilderwelten. Mit ihrer neuen Sound-Technologie wollen die zwei Schweizer Jungunternehmer jetzt auch das private Hörerlebnis revolutionieren. Am Montag konnte man ihnen nicht nur zuhören, sondern auch zusehen – im SF-Beitrag in der Sendung ECO.

Liessen jetzt auch im TV von sich hören: sonic emotion
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Stereo war gestern, in Zukunft hört die Welt 3D. Das ist die Vorstellung von Renato Pellegrini und Matthias Rosenthal, die 2007 ihr Unternehmen gegründet haben. Mit der Mission, durch Sound Emotionen hervorrufen zu können, konzentriert sich sonic emotion auf die Entwicklung von 3D Sound Technologien, welche die Hörzone massiv vergrössern und so reales Hören möglich machen. Damit ist es nicht mehr nötig, sich genau in die Mitte zweier Boxen zu stellen – die sonic emotion Technik verspricht ein perfektes Klangerlebnis im ganzen Raum. Aber auch eine mehrteilige Anlage soll bald der Vergangenheit angehören. Mit ihrer Innovation hat das Jungunternehmen als bereits führender Anbieter von 3D Sound Technologien den Surround Sound auf ein neues Niveau gehoben. Mit ihrem Hauptsitz in Oberglatt in der Nähe von Zürich, einem Entwicklungsbüro in Frankreich und Verkaufsbüros in China, Hong Kong und Japan hat sonic emotion bereits eine neue Ära des 3D Hörens eröffnet und schon zahlreiche Ausstellungen, Kinos und Clubs in aller Welt ausgestattet.

Die nächste Generation von Sound für zu Hause

Nun soll der heimische Markt in Angriff genommen werden. Verkauft werden dabei aber keine eigenen Lautsprecher, sondern Audio-Chips. Die Zielgruppe sind demnach auch nicht die Endkunden, sondern Lautsprecherhersteller, die sich der einzigartigen Technik bedienen können. Der Chip macht es möglich, die Musik zu analysieren und mit Hilfe der Wellenfeldsynthese in Schallwellen umzuwandeln. Dieses Schallfeld erfüllt mit seinen Tönen den ganzen Raum. Die Zuhörenden werden von beeindruckendem, ausgewogenem 3D-Sound umgeben, unabhängig von ihrer Position oder der des Geräts. Auch die Raumgrösse spielt eine untergeordnete Rolle. Dazu benötigt die Technik auch nur noch eine Ausgangsquelle. Und selbst die muss nicht gross sein. In Zeiten, in denen Fernseher immer grösser werden, aber umso weniger Platz brauchen, ein nicht zu übersehender Vorteil des kleinen Soundwunders.

Erste 3D-Lautsprecher bereits jetzt auf dem Markt

Der Traum von Pellegrini ist jedenfalls klar: auf jeder HIFI-Anlage sollte irgendwann sein 3D Soundlogo stehen. Aber nicht nur Anlagen, auch Fernsehen können mit dem 3D-Sound ausgestattet werden – und natürlich auch Docking Stations, Internetradios und vieles mehr. Also ein riesiger Markt, der nun erobert werden kann. Die Grossen der Elektronik-Branche nehmen die kleine Firma sonic emotion ernst. Sollten die Konsumenten ihre Lieblingsmusik bald nur noch dreidimensional hören wollen, rüsten andere Technik-Anbieter schnell nach. Eine Innovation wird dann schnell zum Standard. Einen weiteren, wichtigen Durchbruch schafften die Soundtüftler dafür vor zwei Monaten: Hier kamen die ersten drei Modelle mit dem 3D-Klang auf dem Markt.

Prominente Unterstützung vom Profi

Aber auch ein Unterstützer mit klanghaften Namen konnte vor kurzem gewonnen werden: Dieter Meier von der Erfolgsband Yello. Als Urgestein des Elektro-Pop weiss er, worauf es bei einem optimalen Hörerlebnis ankommt. Praktisch: die 1978 gegründete Schweizer Band zeichnet sich seit eh und je durch eine besondere Transparenz und Räumlichkeit des Klangs aus. Meier hat die Technologie so überzeugt, dass er nun in das kleine Unternehmen investiert und die Entwicklung weiterhin vorantreiben will. Aber nicht nur das: Meiers Beziehungen sollen sonic emotion auch den Weg in die USA öffnen. Und das klingt mehr als vielversprechend. Denn wie er schon heute aus dem Silicon Valley berichten kann, wären die Reaktionen sensationell gut.

Auf dem Weg zum Erfolg – venturelab war dabei

sonic emotion wurde vor acht Jahren von Renato Pellegrini und Matthias Rosenthal gegründet und hat mittlerweile 15 Mitarbeiter. Die bisherigen Erfolge und Einsätze in der ganzen Welt konnten den Ruf und die weltweite Präsenz der Firma mittlerweile enorm steigern. Um es aber erst einmal so weit zu schaffen, bedurfte es Zeit und Geld. Die erste Finanzierungsrunde mit zwei grossen Venture Capitalists erfolgte 2007. Wichtiges Know-How holte man sich in der gleichen Zeit von venturelab: Matthias Rosenthal hat das Modul venture training, Renato Pellegrini den Workshop venture leaders absolviert. Pellegrini konnte vieles, was er dort mitbekommen hat, gleich in die Praxis umsetzen und hielt sich so schon früh den Kontakt zur internationalen Wirtschaftswelt: «venture leaders ist eine tolle Sache, um zu sehen wie das amerikanische Business läuft und welche Möglichkeiten dort Firmen wie wir haben», erklärt Pellegrini.

Auf nach Las Vegas!

Möglichkeiten gibt es für sonic emotion zur Zeit viele. Die nächste auf der Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas vom 6.-9. Januar 20011, die weltweite Leitmesse zum Thema Unterhaltungselektronik, in der schon immer die nächsten Meilensteine, wie z.B. Videorekorder, CD, DVD, X-Box oder auch Blue Ray vorgestellt wurden. Die Zeichen stehen also nicht schlecht, dass man in Zukunft noch öfters von den Soundmagiern hören wird.

(th/sda)

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