Bob Diamond gestrauchelt

Auch Chef von Barclays tritt per sofort zurück

publiziert: Dienstag, 3. Jul 2012 / 09:55 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 3. Jul 2012 / 14:24 Uhr
Nach einem Nachfolger für Bob Diamond wird gesucht.
Nach einem Nachfolger für Bob Diamond wird gesucht.

London - Der weltweite Skandal um Zinsmanipulationen stürzt die britische Grossbank Barclays in ein Führungschaos. Innerhalb von 24 Stunden nahmen die beiden Top-Manager des Instituts ihren Hut.

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Vorstandschef Bob Diamond begründete seinen Entschluss am Dienstag mit dem massiven Druck aus der Politik, der am Ruf der Bank zu kratzen drohe. «Das kann ich nicht zulassen», erklärte er nur einen Tag nach dem Rücktritt von Verwaltungsratschef Marcus Agius, der nun noch einen Nachfolger für den 60-Jährigen suchen soll.

Finanzkreisen zufolge steht mit Jerry del Missier ein weiterer Vorstand vor dem Rücktritt - er ist ein enger Gefolgsmann Diamonds.

Noch am Montagmorgen hatte sich Diamond in einem Brief an die Mitarbeiter kämpferisch gegeben und Agius die volle Verantwortung für den Skandal übernommen. Doch kurze Zeit später kündigten Premierminister David Cameron und Finanzminister George Osborne eine parlamentarische Untersuchung des Skandals an.

Das habe Diamonds Haltung verändert, sagt eine Person mit Kenntnissen von der Lage. «Ich glaube, Herr Diamond hat die richtige Entscheidung getroffen», kommentierte Osborne den Rücktritt, der mit sofortiger Wirkung gilt. Das sei ein erster Schritt in Richtung einer neuer Verantwortungskultur, betonte er.

Diamond steht erst seit vergangenem Jahr an der Spitze der Bank. Zuvor verantwortete er das Investmentbanking, also die Abteilung, in der es zu den Zinsmanipulationen gekommen ist.

Barclays war vergangene Woche zu einer Strafe von fast einer halben Milliarde Dollar verdonnert worden, weil es die ermittelnden Behörden in Grossbritannien und den USA als erwiesen ansahen, dass das Institut Marktzinsen manipuliert hat.

Auch UBS und CS

Die mehr als 300 Jahre alte Traditionsbank hat als erstes Geldhaus ein Fehlverhalten einiger Händler eingeräumt. Die seit Monaten laufenden Untersuchungen unter anderem in der Europäischen Union, der Schweiz und den USA richten sich gegen mehr als ein Dutzend Grossbanken, darunter auch die UBS und die Credit Suisse.

Ihnen wird vorgeworfen, den weltweit gültigen Interbanken-Zinssatzes Libor und andere Zinsen verzerrt zu haben. Der täglich in London fixierte Libor-Satz dient als Referenz für Kredite von Privatleuten und Unternehmen, Derivate sowie andere Finanzprodukte im Volumen von 360 Billionen Dollar. Er basiert auf Daten mehrerer Grossbanken.

(bert/sda)

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