Asbestvergleich nicht gescheitert

Das Gericht habe den Vergleich nicht als falsch beurteilt; auch die Höhe der Entschädigungssumme nicht, sagte er weiter. Man müsse das Urteil mit einem differenzierten juristischen Blick unter die Lupe nehmen. Die Berufungsinstanz wolle lediglich zu einigen Punkten zusätzliche Informationen.

Am Donnerstagabend hatte ein Berufungsgericht in Philadelphia den Fall an eine untere Instanz zurückgewiesen. Das Gericht will gemäss ABB klären lassen, ob alle Betroffenen gleich behandelt worden sind. Eine Ungleichbehandlung wollten Anwälte von verspätet dazugestossenen Sammelklägern festgestellt haben.

Weiter bemängelte das Gericht, dass weitere amerikanische ABB-Töchter, namentlich Lummus und Basic, mit dem Vergleich vor allfälligen neuen Asbestklagen geschützt sein sollten.

Die aktuellen Asbestklagen betreffen die US-Tochter Combustion Engineering (CE), welche ABB im Jahr 1990 aufgekauft hatte. Die Firma hatte bis in die 70er Jahre Heizkessel hergestellt und dabei das krebserregende Material Asbest eingebaut.

Der im Januar 2003 nach zähen Verhandlungen getroffene Vergleich sieht vor, dass CE in Konkurs geht und die Erlöse von rund 812 Mio. Dollar den Grundstock für einen Entschädigungsfonds bilden. Dazu sollen 30 Millionen ABB-Aktien sowie weitere 350 Mio. Dollar aus der ABB-Kasse kommen.

Für ABB hat die Ablehnung des Vergleichs zur Folge, dass das Ende des Verfahrens, das immer wie ein Damoklesschwert über dem Konzern und seinem Aktienkurs hing, nun weiter auf sich warten lässt.

(kst/sda)