Aluminiumfabrik in Martigny zahlungsunfähig

Das Unternehmen in Martigny geriet in den Sog seines deutschen Mutterhauses MMG Metal Management, das ebenfalls in Schwierigkeiten steckt. Die Schweizer Filiale habe keine andere Wahl gehabt, als den Richter über ihre Verschuldung zu informieren, sagte Firmenchef Ralf Lüngen auf Anfrage.

Die Behörden seien Anfang Woche informiert worden, sagte der beim Kanton für Wirtschaftsfragen zuständige Regierungsrat Pierre-Marie Rappaz. Auch die Arbeitslosenkasse ist über die Schwierigkeiten auf dem Laufenden und nahm an den Personalveranstaltungen teil.

Das Regionale Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) nahm die 78 Beschäftigten als Stellensuchende in die Listen auf und betreut sie, sagte Rappaz.

Schieflage kommt überraschend

Die Schieflage der Alufabrik in Martigny kommt als Überraschung. Ende 2006 machte das Unternehmen bei einem Treffen mit der kantonalen Wirtschaftsförderung keine entsprechenden Andeutungen.

Das Werk gehört seit 2004 der deutschen MMG Metal Management AG. Die Firma bedient Nischenmärkte mit Aluminiumbarren. Die MMG investierte rund 20 Mio. Franken und versah die Walliser Tochter 2004 mit einem Aktienkapital von 100 000 Franken. Das Kapital wurde im Januar 2006 auf 2 Mio. Fr. aufgestockt.

Die Aluminiumgiesserei von Martigny wurde 1938 gegründet. Sie schmilzt Aluminium wieder ein und produziert auf Bestellung für die Luftfahrt-, Auto- und Maschinenindustrie. Ende 2002 schloss sie bereits einmal ihre Tore, bis sie im Mai 2004 die Produktion wieder aufnahm.

(ht/sda)