A380: Problem durch Verzögerung

Der grösste A380-Kunde Emirates warnte vor ernsten Problemen, wenn sich die Auslieferung um mehr als sechs Monate verzögern würde. Die arabische Gesellschaft hat 43 Flugzeuge bestellt. Dies ist fast ein Drittel der 144 Festaufträge (plus zehn Optionen) für das Flugzeug A380 für 555 Passagiere.

Keine unüberwindbaren Probleme

Die ersten Maschinen zum Listenpreis von 263 bis 286 Mio. Dollar sollten im Oktober 2006 geliefert werden. Ein paar Monate Verzögerung brächten keine unüberwindbaren Probleme, erklärte Emirates-Chef Tim Clark. Sechs bis zwölf Monate würden aber die Entwicklungspläne gefährden.

Die Deutsche Lufthansa ist nach eigenen Angaben noch nicht betroffen. Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber sagte in Kyoto: Ob es zu Verzögerungen kommt, ist uns nicht bekannt. Die Lufthansa will 2007 den A380 erstmals einsetzen.

Europas Branchenprimus Air France erklärte dagegen, wie andere europäische Gesellschaften von Airbus über Verzögerungen informiert worden zu sein. Air France hat zehn Maschinen fest bestellt und soll den ersten A380 im April 2007 bekommen. Die allererste A380 soll 2006 an Singapore Airlines gehen, die nun auf einen Einsatzstart im Schlussquartal hofft.

Verschiebung von Einnahmen

Ausserdem führt die Verzögerung - neben höheren Produktionskosten - zur Verschiebung von Einnahmen. Die australische Qantas kündigte bereits Entschädigungsforderungen an, weil sich die Auslieferung der ersten von zwölf bestellten A380 von Oktober 2006 auf April 2007 verzögere.

Kracht begründete die Verzögerungen mit den bei Neuentwicklungen üblichen kleineren Änderungen. Die bisher 15 Testflüge hätten aber die hohe Qualität der Struktur des A380 bewiesen.

(bert/sda)