6000 Kerzen für Aids-Opfer

publiziert: Mittwoch, 1. Dez 2004 / 22:22 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 1. Dez 2004 / 22:43 Uhr

Bern - Jeden Tag sterben in Afrika rund 6000 Menschen an den Folgen von Aids. Mit einer Aids-Schlaufe aus 6000 brennenden Kerzen erinnern die Bethlehem Mission Immensee und HEKS auf dem Berner Bundesplatz an die Opfer der Krankheit.

Aids sei weit mehr als ein Gesundheitsproblem.
Aids sei weit mehr als ein Gesundheitsproblem.
Die Bethlehem Mission und das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS) lancierten gleichzeitig die Kampagne Afrika braucht Medikamente - jetzt!, wie es in den Medienunterlagen heisst.

Mit der Kampagne stellen die Hilfswerke konkrete Forderungen an den Bund, die Schweizer Pharmaindustrie und an die Kirchen. Von der Eidgenossenschaft erwarten die Hilfswerke, dass der Aids-Beitrag auf 80 Mio. Dollar (rund 91 Mio. Franken) pro Jahr und nicht auf Kosten der Entwicklungshilfe erhöht wird. Zudem solle sich der Bund bezüglich Patentansprüche für Aids-Kranke einsetzen.

Verzicht auf Patente

Von der Pharmaindustrie erwarten die Kirchen und Hilfswerke, dass sie verbindlich auf ihre Patentrechte in allen Entwicklungsländern verzichtet und den internationalen Handel mit günstigen Generika zulässt.

Für die Bethlehem Mission Immensee und das HEKS ist Aids weit mehr als ein Gesundheitsproblem: Aids zerstört jahrzehntelange Entwicklungszusammenarbeit; ganze Generationen sterben weg, Millionen von Kindern werden zu Waisen; Bildungs-, Gesundheits- und Wirtschaftssysteme sind gefährdet.

Ebenfalls am Mittwoch lud Medécins sans frontières (MSF) zum Tag der offenen Tür an ihrem Genfer Hauptsitz ein.

1,5 Milliarden Kondome

Im Kampf gegen Aids will die indische Regierung binnen eines Jahres mindestens 1,5 Milliarden Kondome verteilen lassen. Die Regierung Chinas - für ihre zögerliche Reaktion im Kampf gegen Aids bekannt - versprach Besserung.

In Afrika nahmen zehntausende Menschen an Kundgebungen teil. Vor allem im südlichen Afrika hat die Krankheit unzählige Familien zerstört und die wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigt.

Im konservativ geprägten Singapur kritisierten Aktivisten das Verbot von Geschlechtsverkehr zwischen Homosexuellen. Dieses schade dem Kampf gegen Aids.

Weltweit sind nach UNO-Angaben 39,4 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert. Mehr als 3000 Menschen sind in diesem Jahr an Aids gestorben.

(bert/sda)

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