Kriegsmaterial

2013 weniger Waffen-Exporte aus der Schweiz

publiziert: Freitag, 28. Feb 2014 / 11:58 Uhr
Die Waffen-Exporte der Schweiz im letzten Jahr sind zurück gegangen. (Symbolbild)
Die Waffen-Exporte der Schweiz im letzten Jahr sind zurück gegangen. (Symbolbild)

Bern - Die Schweiz hat im vergangenen Jahr deutlich weniger Kriegsmaterial exportiert als im Jahr davor: 2013 haben Waffen, Munition und weiteres Gerät im Wert von rund 461,2 Millionen Franken das Land verlassen. 2012 waren es noch Waren im Wert von rund 700 Millionen Franken gewesen.

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Der starke Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren hatte sich bereits im Verlauf des Jahres angekündigt. Als Reaktion auf die schwierige Situation für die Schweizer Rüstungsindustrie sprach sich der Ständerat im Herbst dafür aus, die Regeln für den Export von Kriegsmaterial zu lockern.

Keine Menschenrechtsverletzung

Wird der vom Bundesrat unterstützte Vorstoss auch im Nationalrat angenommen, wären künftig Kriegsmaterialexporte auch in Länder möglich, in denen Menschenrechte verletzt werden. Exporte sollen nur noch dann verboten sein, wenn ein Risiko besteht, dass das Material für Menschenrechtsverletzungen eingesetzt wird.

Kaufkräftiges Deutschland

Keinen Einfluss hätte eine solche Aufweichung der Exportregeln auf den wichtigsten Abnehmer von Schweizer Rüstungsgütern: Dabei handelte es sich 2013 wie bereits im Jahr zuvor um Deutschland, wie den am Freitag publizierten Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung zu entnehmen ist.

Ins nördliche Nachbarland wurde im vergangenen Jahr Kriegsmaterial im Wert von 123,5 Millionen Franken exportiert. 2012 war es noch doppelt so viel gewesen.

Emirate verlieren an Bedeutung

Zu den wichtigen Abnehmern von Schweizer Rüstungsgütern gehören ausserdem Italien (58,9 Millionen Franken), die USA (43,8 Millionen Franken) und Grossbritannien (38,1 Millionen Franken). Nicht mehr unter den Top-Abnehmern befinden sich die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). In den Jahren 2011 und 2012 hatte die Lieferung von PC-21-Trainingsflugzeugen in die Emirate die Export-Zahlen in die Höhe getrieben.

Neu ist Saudiarabien mit 21,9 Millionen Franken der wichtigste Abnehmer im arabischen Raum. Ausfuhren nach Saudiarabien sind nach geltendem Recht im Prinzip wegen der dortigen systematischen Menschenrechtsverletzungen nicht erlaubt. Allerdings dürfen nach wie vor Ersatzteile geliefert werden, beispielsweise für ein Flugabwehrsystem, das noch vor dem Verbot aus der Schweiz nach Saudiarabien verkauft worden war.

Ihr Rekordjahr hatte die Schweizer Rüstungsindustrie im Jahr 2011 erlebt. Damals wurde Kriegsmaterial im Wert von 873,6 Millionen Franken exportiert.

(awe/sda)

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Schweizer Waffenexporte an Staaten die Kriege führen und foltern
Gemäss den kürzlich veröffentlichten Statistiken des Eidgenössischen Staatssekretariates für Wirtschaft SECO exportierte die Schweizer Rüstungsindustrie im Jahr 2013 Kriegsmaterial für insgesamt 461,2 Millionen Franken. Mit den besonderen militärischen Gütern, die in anderen Ländern zu den Kriegsmaterialexporten gezählt werden, verkaufte die neutrale, dem Frieden verpflichtete Schweiz total für 866 Millionen Franken Rüstungsgüter. (1) Die helvetischen Kriegsmaterialausfuhren gingen im letzten Jahr wieder zur Hauptsache an Nato Staaten die in Afghanistan immer noch Krieg führen und die auch im Irak, in Libyen und auf dem Balkan Kriege geführt hatten. Diese Kriege haben namentlich im Irak hunderttausende und in Libyen zehntausende Tote gefordert.

An Staaten die Kriege führen wären Waffenexporte der Schweiz, laut der Kriegsmaterialverordnung die seit 2008 in Kraft ist, klar verboten. Diese Verordnung untersagt klar und deutlich Kriegsmaterialexporte an Staaten die in einen „bewaffneten Konflikt verwickelt sind“, und auch an Länder welche „die Menschenrechte systematisch und schwerwiegend verletzen“. Unter anderem wurde 2013 auch Kriegsmaterial im Wert von 21,9 Millionen Franken an Saudi-Arabien ausgeführt – obwohl das Regime Waffen in den Krieg in Syrien liefert und die Menschenrechte regelmässig schwer verletzt. Auch Pakistan, das Menschenrechte mit den Füssen tritt und in seiner Provinz Waziristan Krieg führt, dürfte nicht mit Kriegsmaterial beliefert werden. Pakistan erhielt 2013 unter dem Deckmantel der "besonderen militärischen Güter" von der Schweiz Rüstungsgüter im Wert von knapp 80 Millionen Franken.

Der Schweizer Waffenkunde USA tötet mit Drohnen heute noch laufend Verdächtige in Afghanistan, Pakistan, dem Jemen und in Somalia. Vor allem sind es Zivilisten, nicht Terroristen, die bei diesen aussergerichtlichen Hinrichtungen der Vereinigten Staaten umkommen. (2) Der Krieg der USA in Afrika, auch in Somalia, wird von der US-Armee vom Africa Command in Stuttgart aus geleitet (3). Trotz dieses Drohnenkrieges bewilligten die Bundesrätinnen und Bundesräte in Bern an die USA 2013 Kriegsmaterialexporte im Werte von 43,8 Millionen Franken. Die Hinrichtungen der USA in Somalia mit Drohnen, ohne Prozesse, erfolgen offensichtlich mit dem stillen Einverständnis der deutschen Regierung, obwohl in Deutschland die Todesstrafe längst abgeschafft wurde. Deutschland ist der grösste Käufer von Rüstungsgütern der Schweiz. 2013 bezog Deutschland für 123,5 Millionen Franken Kriegsmaterial aus der Schweiz.

(1) (http://www.seco.admin.ch/aktuell/00277/01164/01980/index.html?lang=de&...
(2) (http://www.thebureauinvestigates.com/2014/01/23/more-than-2400-dead-as.../).
(3) http://en.wikipedia.org/wiki/United_States_Africa_Command
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